ECTA fordert schnelleren Übergang zu sauberen Lkw

15. Juli 2020
Eine Allianz von 18 europäischen Unternehmen und Organisationen setzt sich ein für emissionsfreie Lkw. Mitglieder der neuen Initiative European Clean Trucking Alliance (ECTA) sind unter anderem Nestlé, Michelin, Girteka und DHL.
Die Akteure wollen bei der EU auf einen schnelleren Übergang zu sauberen Lastkraftwagen pochen, um die Emissionsziele des vorgeschlagenen EU-Klimagesetzes bis 2030 und bis 2050 ein klimaneutrales Europa zu erreichen.
„Ehrgeizige Emissionsziele erreichen“
In der ersten Mitteilung „Europas Chance zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrssektors“ fordert ECTA die Europäische Kommission auf, die Umstellung auf emissionsfreie Lastkraftwagen zu ihrer Priorität zu machen, „um die ehrgeizigen Emissionsziele“ zu erreichen.
So verlangt die Initiative von der EU, einen klaren Weg und eine politische Strategie vorzulegen, um den Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge und Infrastrukturen zu ermöglichen.
An die EU-Mitgliedsstaaten, die als Reaktion auf die Covid-19-Krise Sanierungsinvestitionen in Betracht ziehen, richtet die ECTA die Forderung, Arbeitsplätze zu sichern und langfristige nachhaltige Lösungen zu unterstützen, die den Straßengüterverkehr dekarbonisieren.
Unterstützung für die EU
ECTA bietet der EU aber auch Unterstützung an: Schon jetzt seien in ganz Europa rund 40 Millionen Fahrzeuge in der Zustellung unterwegs, wobei mehr als drei Viertel aller Güter über Land transportiert werden. Da sich die Straßengüterverkehrsaktivität bis 2050 voraussichtlich verdoppeln werde, will ECTA die EU bei der Entwicklung und Umsetzung einer nachhaltigen Straßengüterverkehrspolitik unterstützen, um die CO2- und Luftschadstoffemissionen drastisch zu reduzieren.
DHL, Contargo und Meyer & Meyer machen mit
Zu den Mitgliedern der Allianz gehören große Speditionen und Logistikdienstleister sowie Unternehmen aus der Konsumgüterindustrie, die zusammen weltweit 1,6 Millionen Beschäftigte haben und für einen jährlichen Umsatz von 325 Milliarden Euro stehen, darunter etwa Girteka Logistics, der Getränkekonzern InBev, Ikea und der Lebensmittelkonzern Nestlé. Aus Deutschland sind DHL, Contargo und Meyer & Meyer mit dabei. Auch Organisationen sind Teil der Allianz, darunter das World Economic Forum, der Verband Transport and Logistics Netherlands (TLN) und das International Council on Clean Transportation.
„Einheitliche Stimme für gemeinsames Ziel“
„Heute machen Lkw nur noch zwei Prozent der Fahrzeuge auf der Straße aus. Dennoch sind sie für 22 Prozent der CO2-Emissionen des Straßentransports in der EU verantwortlich“, sagt Kristian Kaas Mortensen, Direktor für strategische Partnerschaften bei Girteka Logistics. „Wir müssen also alle unsere 7.400 Euro-6-Lkw durch emissionsfreie Fahrzeuge ersetzen. Wir sind ECTA beigetreten, weil wir so eine starke und einheitliche Stimme für unser gemeinsames Ziel haben, emissionsfreie Lastwagen zu erhalten.“
„Nachhaltige Transport- und Logistiklösungen sind Teil unserer DNA als Familienunternehmen“, sagt Rolf Meyer, Gesellschafter und Mitglied des Aufsichtsrats bei Meyer & Meyer aus Osnabrück. „Globale Kooperationen und Allianzen sind notwendig, um die Bedeutung eines nachhaltigen Transports und einer nachhaltigen Logistik zu unterstreichen und neue und bahnbrechende Lösungen zu finden. Wir freuen uns, Teil von ECTA zu sein, und freuen uns auf die Zusammenarbeit und den Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft.“