Eifelstrecke: Bündnis fordert zweigleisigen Ausbau

06. Feb. 2024 Newsletter / Transport & Verkehr
Ein Bündnis aus mehr als 20 Unternehmen aus Logistik, Industrie und Tourismus setzt sich für den zweigleisigen Ausbau der Eifelstrecke zwischen Köln und Trier ein. Bei einer vom Hafen Trier veranstalteten Pressekonferenz erläuterte das Bündnis, dem unter anderem die Trierer Hafengesellschaft, Gerolsteiner Brunnen und die Spedition Ludwig aus Dreis-Brück angehören, die Gründe für seine Forderungen.
Der rund 163 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Köln und Trier wurde bei den schweren Unwettern im Sommer 2021 massiv zerstört. Bis Mitte 2024 soll die Gesamtstrecke wieder in Betrieb sein. Um die Schiene zu stärken, den Transport nachhaltiger zu gestalten und der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden, sei laut Bündnis der zweigleisige Ausbau notwendig. Die gesamte Reisezeit von Köln Hauptbahnhof bis Trier Hauptbahnhof habe vor der Flut 3:04 Stunden betragen. Mit zwei Gleisen seien 2:19 Stunden möglich.
Erst mal 10 Kilometer zweigleisig
In einem ersten Schritt soll ein Abschnitt von zehn Kilometern zweigleisig werden, um mindestens einen Güterzug in der Stunde realisieren zu können. Die Reisezeit von Köln Hauptbahnhof bis Trier Hauptbahnhof würde dann 2:34 Stunden betragen. Bis 2038 ist der komplette zweigleisige Ausbau anvisiert. Ebenso wichtig sei die Elektrifizierung der Strecke – für den Güterverkehr genauso wie für den Personenverkehr.
Bis Ende 2026 oder Anfang 2027 soll die Eifelstrecke elektrifiziert sein. Das Land Rheinland-Pfalz trägt 80 Millionen Euro der Elektrifizierungskosten für den Streckenabschnitt in Rheinland-Pfalz, der Bund zahlt 308 Millionen Euro. Der Rest fließt aus dem Wiederaufbaufonds.
Gleisbette breit genug für zwei Gleise
Die Strecke war vor dem Zweiten Weltkrieg größtenteils zweigleisig und die Gleisbette sind nach Angaben des Bündnisses nach wie vor mehrheitlich breit genug für zwei Gleise. Die Kosten könnten zu 60 Prozent der Bund und zu 40 Prozent die Deutsche Bahn und das Land Rheinland-Pfalz übernehmen.
„Die Emissionen zu senken, ist nur durch attraktive Verbindungen möglich“, sagte Marcus Schumacher, Kommissarischer Leiter Produktivitäts- und Supply Chain Management bei Gerolsteiner Brunnen. Momentan bestünden jedoch Nachteile durch die mangelhafte Infrastruktur.
Für die Trierer Hafengesellschaft ist der Ausbau ebenfalls wichtig. Sie erweitert und modernisiert in den nächsten fünf Jahren das Logistik-Hub. Neben den Bauaktivitäten im Hafen müsse auch die Infrastruktur ausgebaut werden. „Hierzu gehört auch die Verbesserung der Schienenanbindung aus und in den Hafen Trier“, sagte Volker Klassen, Geschäftsführer der Trierer Hafengesellschaft. „Die Elektrifizierung und somit die Ertüchtigung der Eifelstrecke für den Güterverkehr ist dafür ein wichtiges Projekt.“
Politik soll endlich handeln
Dem Bündnis fehlen positive Aussagen vonseiten der Politik. Es gebe keine verlässlichen Planungen oder politische Aussagen für den zweigleisigen Ausbau. Daher haben die Unternehmen ein Positionspapier mit Forderungen an die Politik formuliert. Gespräche mit der Kommunal- und Landespolitik sowie weitere mit der Deutschen Bahn sind ebenfalls geplant.