Eindrücke von der Webfleet-Conference 2021

07. Dez. 2021 Newsletter
Alle reden von Plattformen, so auch der Telematikspezialist Webfleet Solutions – aber nicht nur von der eigenen. Bei der virtuellen Webfleet Solutions Mobility Conference 2021 stand etwa auch die Lösung des Servicekartenanbieters DKV Mobility auf der Agenda. Bei dem geht’s nämlich längst nicht mehr nur ums Tanken, was auch der Blick auf die Plattform namens DKV Live zeigte.
Mit DKV Mobility den C02-Ausstoß senken
Tatsächlich verfolgt der Dienstleister mit Sitz in Ratingen gleich mehrere Ziele im Sinne seiner Flottenkunden. So sei es beispielsweise erklärtes Ziel, gemeinsam eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um 30 Prozent bis zum Jahr 2030 zu erreichen, erklärte Dr. Timm Bergholz, Senior Expert Product Management Digital bei DKV Mobility.
Dafür habe DKV gleich mehrere Angebote im Programm. So setzt das Unternehmen einerseits auf CNG und LNG bei der Betankung. Es geht andererseits aber vor allem auch um mehr Transparenz durch Digitalisierung im Lkw-Fuhrpark. „Denn CO2 lässt sich natürlich am ehesten durch Vermeidung – in dem Fall das Vermeiden von Leerfahrten – erreichen“, sagte Bergholz. Das digitale Flottenmanagement bringt daher gleich mehrere Anbindungen an Frachtenbörsen mit sich. Von Timocom über Trans.eu bis zu Coyote und Saloodo reichen die Partner, die ihre Frachtangebote auf DKV Live teilen. Das soll für Teil- oder auch Rückladung sorgen und damit für eine bessere Auslastung.
Fortschritt messen
Um einen Fortschritt gegenüber dem Status quo messen zu können, braucht es aber zunächst das passende Instrumentarium. Denn nur wer seinen aktuellen CO2-Ausstoß kenne, könne mögliche Fortschritte überhaupt erkennen, erklärte Bergholz. Denn ganz vermeiden lassen sich Transporte selbstverständlich nicht. Aber auch dafür gibt es ein entsprechendes Angebot.
Gemeinsam mit der Stiftung Myclimate, die sich auf Lösungen zur Kompensation von Treibhausgasemissionen spezialisiert hat, bietet DKV ein entsprechendes Modell an. „Mit der DKV Card Climate zahlt der Kunde rund 1,33 Cent je Liter Treibstoff mehr und hat dann die Gewissheit, dass die Tankfüllung entsprechend kompensiert wird“, berichtete Philipp Anger, Program Manager Sustainability, New Mobility and Public Affairs bei DKV Mobility.
Kompensation auch im Nachhinein möglich
Natürlich sei die Kompensation auch im Nachhinein möglich. Dazu hat DKV eigens einen sogenannten Affiliate-Link auf dem Portal, der auf Myclimate weiterleitet. „Schließlich kann es sein, dass der Lkw auf dem Betriebshof betankt wird oder eben auch ohne DKV Card an der Tankstelle gezahlt wird“, sagte Anger. Der Vorteil, führte er weiter aus: „So hat man immer im Blick, welche Mehrkosten die Kompensation verursacht hat.“ Abseits der Kosten sei aber ohnehin zu beobachten, dass das Thema Nachhaltigkeit bei einem Teil der Verlader zunehmend wichtig und daher auch in Ausschreibungen entsprechend berücksichtigt werde.
Jura-Spedition hat eigene Lkw im Blick
Eine Einschätzung, die auch Simone Götz, Leitung Zentrale Dienste bei der Jura-Spedition, teilt. Als Tochterunternehmen von Pfleiderer Deutschland, einem der führenden Holzwerkstoffhersteller in Europa, wird der Transportlogistiker selbst mit entsprechenden Anforderungen aus der Unternehmenszentrale konfrontiert.
Die werkseigene Spedition ist dabei mit 36 ziehenden Einheiten, 35 Seitentür-Walkingfloor-Aufliegern sowie 45 Tautliner-Sattelaufliegern unterwegs, um spezielle Kundenanforderungen im nationalen Nah- und Fernverkehr zu erfüllen. „Wir transportieren dabei vor allem Spanplatten und Schüttgüter“, berichtete Götz. Und das führe gleich zur ersten Herausforderung. „Zumindest die klassische Spanplatte ist nichts wert, da sind die Transportkosten schnell ein Thema“, erklärte sie. In einigen Bereichen sei man deshalb in jüngster Vergangenheit nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen. „Daher mussten wir in den zurückliegenden zwei Jahren unsere Flotte verkleinern.“ Dennoch legt das Unternehmen großen Wert auf eine moderne Lkw-Flotte: Keines der Fahrzeuge ist älter als drei Jahre. Und bei der Bereifung kommen laut Götz nur Qualitätspneus infrage.
Den Lkw-Fahrer nicht überfordern
Das Sparen fängt bei der Jura-Spedition an anderer Stelle an, und zwar schon seit Jahren. Zunächst mit einer Drosselung der Höchstgeschwindigkeit auf 85 km/h bis hin zu zahlreichen digitalisierten Arbeitsabläufen – viele davon in Zusammenarbeit mit Webfleet Solutions. Von der Abfahrtskontrolle über Unterweisungen bis zur Führerscheinkontrolle und Sendungsverfolgung ist da alles dabei. Auch die Reifendruckkontrolle Webfleet TPMS kommt bei der Jura-Spedition zum Einsatz. Dennoch sieht Götz an dieser Stelle auch Grenzen. „Digitalisierung in den Lkw hinein ja, aber nur bis zu einem gewissen Maß“ – sonst werde so mancher Fahrer schlicht überfordert.
Die Konferenz
• Die Webfleet Solutions Mobility Conference ist eine jährliche Expertenplattform für Entscheider
• Der Reifenspezialist Bridgestone und seine Telematiktochter Webfleet Solutions nehmen dort Zukunftsthemen der Telematik und Mobilität in den Fokus
• Corona-bedingt fand das Event in Form von mehreren Webinaren statt