BGL-Chef Engelhardt richtet Verband neu aus
Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) plant eine umfangreiche Neuausrichtung. Ob die Weichen auf Veränderung gestellt werden, entscheiden die Delegierten des Verbands bei der Mitgliederversammlung am 25. Oktober in Köln.
Hintergrund für den Umbau des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) ist zum einen seine schwierige wirtschaftliche Situation, bedingt durch einen stetigen Wegfall von Zinseinnah¬men sowie Einnahmen aus dem Carnet-TIR-Verfahren, aber auch eine sinkende Zahl von Unternehmen im Gewerbe und dadurch bedingt eine rück¬läufige Entwicklung bei den Mitgliederzahlen. Handlungsbedarf sehen die BGL-Verantwortlichen aber auch aufgrund des digitalen Wandels, der neue Ange¬bote und Mehrwertdienste für die angeschlossenen Unternehmen erforderlich mache.
BGL will Verbandsmitgliedschaft attraktiver gestalten
Damit wollen sie eine Verbandsmitgliedschaft auch für Neuunternehmen noch attraktiver machen. Bei der Mitglieder¬akquise sehen die Verbandsverantwortlichen bereits erste Erfolge. Neuerdings hat der BGL mit Andreas Schmidt dafür einen eigenen Ansprechpartner.
Konkret hat der Gesamtvorstand bei seiner Sitzung im September drei Handlungsfelder benannt, in denen spürbare Veränderungen herbeigeführt und damit Kosten gesenkt werden sollen. Die Details sollen dann durch eine Satzungskommission erarbeitet werden, die im Spätherbst ihre Arbeit aufnehmen soll. Die Kommission wird sich mit der gesamten Verbandsorganisation auseinandersetzen – beginnend bei den Arbeitskreisen bis hin zu den Jungunternehmern.
Im Kern geht es bei der Neuausrichtung um diese drei Themen:
1. Restrukturierung: Der BGL will die Arbeitsabläufe in seiner Zen¬trale in Frankfurt sowie in den Repräsentanzen in Berlin und Brüssel straffen. Um Raumkosten zu reduzieren, zieht zum Beispiel der Landesverband des Berliner und Brandenburger Verkehrsgewerbes (LBBV) von der Joachims¬thaler Straße in die BGL-Repräsentanz in der Französischen Straße. Eine personelle Verkleinerung ist nicht vorgesehen.
2. Umbau der Verbandsspitze: Das Präsidium wird seine bis Herbst 2018 laufende Amtszeit erfüllen und danach einem neuen Gremium Platz machen, das die Hauptgeschäftsführung berät und unterstützt. Ein noch größerer Input dürfte künftig auch von den Landesverbänden kommen.
3. Mehrwertdienste: Der BGL will bei seinen angeschlossenen Unter¬nehmen durch neue digi-tale Angebote und Mehrwertdienste punkten. Partner sind die SVG und die Kravag-Versicherung, aber auch externe Organisationen kommen infrage. Geplant ist zum Beispiel eine IT-Plattform mit einer Vielzahl an Services.
"Mit diesen Maßnahmen werden wir das strukturelle Defizit des BGL ausgleichen", bekräftigt Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Dirk Engelhardt im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell. "Wir sind uns sicher, dass wir es mit unseren Landesverbänden und Partnern schaffen werden, den BGL zukunftssicher aufzustellen."