Erstes Solardach über der A 81
Deutschland setzt an der Autobahn 81 auf Fotovoltaik. In Kürze soll die Dachfläche aus Fotovoltaik-Modulen auf der Rastanlage Hegau-Ost fertiggestellt sein. Zusammen mit Anne Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH des Bundes, und Prof. Dr. Markus Oeser, Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), besuchte Bundesminister Dr. Volker Wissing laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr die Versuchsanlage, die in einem gemeinsam finanzierten Forschungsprojekt der drei Nachbarländer Deutschland, Österreich und Schweiz (D-A-CH) entwickelt wurde.
Die 12 mal 14 Meter große Dachfläche aus Fotovoltaik-Modulen, die sich etwa 5,50 Meter über der Fahrbahn befindet, ruht auf einer Stahlkonstruktion über der Durchfahrgasse der Rastanlage Hegau-Ost und wird im Juli fertig gestellt sein. Während einer wissenschaftlich begleiteten Betriebsphase soll im kommenden Jahr untersucht werden, wie die Erzeugung von Solarstrom über dem fließenden Verkehr in der Realität funktioniert. Erwartet wird laut Verkehrsministerium eine Energieproduktion von bis zu 40.000 Kilowattstunden jährlich, was dem Verbrauch von bis zu zehn Vier-Personen-Haushalten entspricht.
Das Pilotprojekt an der A 81 wurde von den Forschungsnehmern Fraunhofer ISE (Freiburg), Forster FF und Austrian Institute of Technology (beide Österreich) konzipiert. Das Konsortium hatte dafür den Auftrag im Rahmen der gemeinsamen Verkehrsinfrastrukturforschung von den Verkehrsministerien der drei Nachbarländer Deutschland, Österreich und Schweiz erhalten.
Die Beschleunigung des Ausbaus von Anlagen für Erneuerbare Energie im Bereich der Verkehrsinfrastruktur ist Teil des Genehmigungsbeschleunigungsgesetzes. Den von Bundesminister Dr. Volker Wissing vorgelegten Gesetzesentwurf hat das Bundeskabinett am 3. Mai 2023 beschlossen. Beim Neu- und Ausbau von Bundesautobahnen soll künftig geprüft werden, inwieweit die zugehörigen Flächen und Einrichtungen für solche Anlagen genutzt werden können. Es hat sich gezeigt, dass besonders Lärmschutzwälle als Aufstellflächen für Fotovoltaik-Anlagen eine gute Eignung aufweisen. Dafür wird derzeit ein Kataster aller potenziellen Flächen erstellt. Außerdem wird das anbaurechtliche Verfahren erleichtert, damit Dritte – beispielsweise Kommunen, Anlieger und Investoren – Anlagen für die Erzeugung erneuerbarer Energien auf den an die Bundesfernstraßen angrenzenden Flächen einfacher realisieren können.