EU-Kommission: Aktionsplan Automobilindustrie

10. März 2025 Newsletter
Die Europäische Kommission hat letzte Woche einen Aktionsplan vorgestellt, der die Zukunft der europäischen Automobilindustrie verbessern soll. „Ich möchte, dass unsere europäische Automobilindustrie die Führung übernimmt. Wir werden die inländische Produktion fördern, um strategische Abhängigkeiten zu vermeiden, insbesondere bei der Batterieproduktion“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
EU-Kommission hält an Emissionszielen fest
Zugleich kündigte von der Leyen an: „Wir werden an unseren vereinbarten Emissionszielen festhalten, jedoch mit einem pragmatischen und flexiblen Ansatz. Unser gemeinsames Ziel ist eine nachhaltige, wettbewerbsfähige und innovative Automobilindustrie in Europa, von der unsere Bürgerinnen und Bürger, unsere Wirtschaft und unsere Umwelt profitieren.“
Spielraum bei leichten Nutzfahrzeugen
So entschied die Kommission, dass das Null-Emissionsziel für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge im Jahr 2035 zwar unverändert bleibt, allerdings soll es mehr Flexibilität bei der Erreichung des Ziels geben. Noch in diesem Monat sollen dazu die CO₂-Emissionsnormen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge geändert werden. Dann wäre es den Automobilherstellern möglich, ihre Ziele zu erreichen, indem sie ihre Reduktionsleistungen über einen Zeitraum von drei Jahren (2025–2027) berechnen können. „So könnten sie Defizite in einem oder zwei Jahren durch Übererfüllung in den anderen Jahren ausgleichen, während das Gesamtziel für 2025 beibehalten wird“, heißt es seitens der Kommission.
Schwere Nutzfahrzeuge lässt die EU links liegen
Zu den bestehenden Grenzwerten für schwere Nutzfahrzeuge und Trailer machte die Kommission gar keine Angaben. Auch ein Vorziehen der Termine zur Überprüfung der Ziele um je ein Jahr, wie es von der Branche gewünscht wird, wurde von der EU-Kommission nicht erwogen.
Transportverband IRU sieht verpasste Chancen bei Lkw
Der internationale Transportverband IRU schreibt dazu von einer „verpassten Gelegenheit“ Kommission: „Eine solche Überarbeitung ist notwendig, um die ehrgeizigen Ziele für die Verringerung der CO₂-Emissionen mit der Realität der Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen und saubere Kraftstofftechnologien einzubeziehen.“
Alternativen zu BEV-Lkw werden außer Acht gelassen
Wie andere Branchenverbände kritisiert die IRU, dass nur die batterieelektrische Technologie wird als saubere Lösung angepriesen werde, während kohlenstoffneutrale Kraftstoffe, erneuerbare Kraftstoffe, Biokraftstoffe und sogar Wasserstoff in dem EU-Plan fehlen.