Europa Truck Trial 2023

11. Sept. 2023 Newsletter
Die neuen Meister im Europa Truck Trial 2023 stehen fest. Dabei sorgte das letzte Wochenende in Langenaltheim wettertechnisch und auch in Bezug auf die Action in den Sektionen für Spannung. Die Unterbrechungen am Samstag brachten nicht nur den ersten Tag des Finallaufs um die Kronen im Europa Truck Trial durcheinander. Die Auswirkungen waren auch am Sonntag zu spüren.
So beginnt der eigentliche offizielle Zeitplan erst weit nach zehn Uhr: Denn erst muss noch die traditionelle Gruppenphase des Samstags abgearbeitet werden, bevor die Teams am Sonntag dann in klassenreinen Gruppen um die Punkte kämpfen.
Ein Crash zum Abschluss und eine perfekte Saison
Für Marcel Schoch und Johnny Stumpp verdichtet sich der Sonntag auf diese einzige Gemischtgruppensektion. An einem Tor, das im späteren Tagesverlauf noch für das eine oder andere Luftanhalten gut sein wird, legen die beiden ihr braunes Vierachs-Beast beinahe in Zeitlupe auf die Seite. Was tatsächlich auf den ersten Blick nicht so wild aussieht, entpuppt sich beim zweiten Hinsehen als durchaus kapital. Die Fahrerseite der Kabine wird bis auf den innenliegenden Überrollkäfig eingedrückt, eine kleine Scheibe hinter der Seitenscheibe zerbricht in tausende Teile. Die Kabine stand für die Winterpause eh auf der To-Do-Liste, sagt Fahrer Marcel Schoch. Viel schwerer wiegt ein Schaden am Motor. Öl lässt nichts Gutes erwarten. So bleibt dem Team nichts anderes übrig, als nach der aufwendigen Bergung direkt an Ort und Stelle neben der Sektion die Schraubenschlüssel zu schwingen. Aufatmen am Nachmittag: The Beast läuft wieder. Das Team bleibt aber beim Zuschauen. Ein Schrecken ist genug für den Tag und die nicht gefahrenen Sektionen bedeuten ohnehin einen massiven Rückstand. Gleichzeitig bedeutet der Ausfall für Rudi Reicher die Chance auf eine perfekte Saison mit 100 Prozent Sieganteil. Die Chance verwandeln die Österreicher auch mit Bravour und krönen so ihre Meistersaison noch mehr.
Unsportlichkeit bei den Dreiachsern
In besagter Sektion vier kommt es ein paar Stunden später zu einer weiteren kuriosen, oder vielmehr ärgerlichen Situation. Francis Wey sollte mit seinem Dreiachs-Unimog mit seinen Portalachsen eigentlich keine Probleme haben, das dortige Wasserloch zu passieren. Eigentlich. Denn plötzlich scheint sich die Vorderachse nicht mehr zu bewegen. Er stellt zudem die Vorderräder quer, während die beiden Hinterachsen unter Vollgas durchdrehen. Das Reglement sieht für diese Showeinlage zumindest einen Strafpunkt für zu langen Stillstand vor. Viel schwerer wiegt aber, wie die Aktion bei den Klassenkollegen ankommt. Was für den Franzosen vielleicht eine spaßige Aktion sein soll, verändert unter Umständen mutwillig die Wettbewerbsbedingungen für die anderen Starter. Schließlich wurde das dortige Tor in dem Wissen gesteckt, dass das Gelände unter der Wasseroberfläche technisch bezwingbar ist. Gerade für kompaktere Fahrzeuge wie den Zebra-Zil von Fahrer Faxe, der noch einmal fünf Zentimeter tiefer liegt als der an sich baugleiche Zil von Team Bodensee, könnte die Unimog-Löcher zwischen Durchkommen und Baggereinsatz entscheiden. Am Ende scheitert Faxe in der Sektion zwar am Thema Richtungswechsel, die Teams der Gruppe sind sich aber einig: Hier liegt eindeutig unsportliches Verhalten vor und Francis Wey wird sich vor der Rennleitung gegenüber einer Beschwerde wegen Unsportlichkeit verantworten müssen. Doch abgerechnet wird am Schluss.
Hier sind die nagelneuen Europameister der Europa Truck Trial Saison 2023:
Kategorie 2:
201, Minimog: 80 Punkte
Kategorie 3:
309, Team Koren: 84
Kategorie 4:
402, Truck Trial Team Reicher: 100
Kategorie Proto:
P77, Truck-Trial-Team Funke #Ural: 87
Europa Truck Trial 2023: Die Sieger in Langenaltheim
Kategorie 2: Racing Team Avia Future
Kategorie 3: Team Koren
Kategorie 4: Truck Trial Team Reicher
Kategorie Proto: Team JCCMog