Europäische Batterien für Elektroautos
Deutschland und Frankreich haben ein Industriekonsortium zur Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos gestartet. Entsprechende Pläne haben Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und sein französischer Kollege Bruno Le Maire vorgestellt. Der rund sechs Milliarden Euro schwere Vorstoß soll Europa einen Teil am wachsenden Markt verschaffen, an dem es bis jetzt lediglich einen Anteil von drei Prozent hat. „Dies ist eine wichtige Phase in der europäischen Wirtschaftsgeschichte, die zeigt, dass Europa seine eigene wirtschaftliche und technologische Souveränität aufbauen kann und nicht abhängig von den USA oder China ist“, sagte Le Maire in Paris.
An dem Projekt sind große Unternehmen aus Deutschland, Frankreich und Belgien beteiligt, auch Firmen aus anderen Mitgliedstaaten haben ihr Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet. Bereits 2020 soll eine Pilotfabrik in Frankreich in Betrieb gehen. Derzeit werden von der EU-Kommission staatliche Beihilfen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro geprüft, die unter die Regeln zur Förderung wichtiger Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse fallen und von strategischer Bedeutung für die EU sind. Die Untersuchungen sollen bis Oktober abgeschlossen sein.
Derzeit kommen nach Kommissionsangaben acht von zehn Batterien aus Asien. Ab 2020 gelten in der EU neue Abgasnormen, die die Autobauer zu mehr E-Fahrzeugen anspornen, um die Flottenvorgaben zu erfüllen. Der Zellbedarf wird also steigen. Ein Wettbewerbsvorteil der europäischen Batterien wird kaum ihr Preis, sondern vielmehr ihre Qualität und eine bessere Umweltbilanz inklusive Recycling sein, auf die die Kommission Wert legt.