Factoring knackt 100 Milliarden-Grenze

12. Aug. 2015
Factoring ist weiter im Kommen. Für das erste Halbjahr 2015 meldet der Deutsche (DFV) Factoring Verband Rekordumsätze. Danach konnten dessen Mitgliedsunternehmen im ersten Halbjahr 2015 verglichen mit 2014 in einem heterogenen Markt ihre Umsätze um mehr als elf Prozent auf rund 100 Milliarden Euro erhöhen. Zuwachs gab es auch bei den Kundenzahlen – sie stiegen im selben Zeitraum um fünf Prozent auf 19.200 Kunden. In Zeiten von Niedrigzinsen greifen laut DFV Bestands- und Neukunden auf Factoring als moderne Form der Finanzierung zu, gerade im Mittelstand. Noch stärker als im Inland ist die Branche im Ausland gewachsen. Das Import- und Exportgeschäft der 25 größten Factoring-Unternehmen nahm laut DFV um etwa 23 Prozent zu. Das nationale Factoring-Geschäft verzeichnete einen Zuwachs von rund acht Prozent auf 73 Milliarden Euro. In den Top 5-Branchen Handel- und Handelsvermittlung, Metallerzeugung/Maschinenbau, Fahrzeugbau, Dienstleistungen und Ernährung hätten sich aber keine nennenswerten Veränderungen ergeben. Allerdings sieht die Branche ihre Zukunft weniger rosig. Nur 30 Prozent der DFV-Mitglieder rechnen 2016 mit einem guten Geschäftsklima (2014: 53 Prozent), während 65 Prozent die Note befriedigend und fünf Prozent nur ausreichend vergaben. „Offenbar macht sich die global zunehmende Vielzahl von Unruheherden, auch geopolitischer Natur, wie auch Finanz- und Währungsprobleme als wachsende Unsicherheitsfaktoren in der unternehmerischen Praxis bemerkbar“, vermutet der Verband in seiner Mitteilung. Hinzu kämen kostenintensive Regularien für die Finanzbranche in einem Nullzins-Umfeld.