Fahrzeuglogistik: ECG veröffentlicht Kostenindex

31. Mai 2023 Newsletter / Transport & Verkehr
Für die Logistiker von Fertigfahrzeugen (FVL) stellen die stetig steigenden Preise eine große Herausforderung dar. Das geht aus dem Kostenindex des Verbands der Europäischen Fahrzeuglogistik (ECG) hervor. Demnach lag der Kostenanstieg im 4. Quartal 2022 bei 158,3. Oder anders ausgedrückt: ein Kostenanstieg von 58,3 Prozent von Januar 2019 bis Dezember 2022. Im ersten Bericht für den Zeitraum bis September 2022 lag der europäische FVL-Kostenindex noch bei 153,9. Folglich verzeichnete der Verband einen zusätzlichen Kostenanstieg von 4,4 Prozentpunkten allein für das 4. Quartal 2022 über alle Segmente und Länder hinweg.
So entwickeln sich die Kosten für den Straßentransport
Für das Logistiksegment „Road“ weist der FVL-Kostenindex einen Wert von 128,7 aus. Das bedeutet einen Gesamtkostenanstieg von 28,7 Prozent zwischen Januar 2019 und Dezember 2022. Allerdings ist der Index im Vergleich zum Vorquartal um 4,1 Indexpunkte gesunken, was auf eine Kostensenkung von 4,1 Prozentpunkten im 4. Quartal 2022 hindeutet. Nachdem in den vorangegangenen Quartalen Rekordwerte erreicht worden waren, sorgen hier die sinkenden Dieselkosten für etwas Entspannung.
Charter-Tarife für See-Transporte steigen
Anders sieht es da im Logistiksegment „Sea“ aus. Der FVL-Kostenindex für den Seetransport beläuft sich auf 236,4. Dies bedeutet einen Gesamtkostenanstieg von 136,4 Prozent zwischen Januar 2019 und Dezember 2022. Der Index ist laut ECG im Vergleich zum Vorquartal sogar um weitere 22,7 Indexpunkte gestiegen, was auf einen zusätzlichen Kostenanstieg von 22,7 Prozentpunkten im 4. Quartal 2022 hindeutet. Dieser Kostenanstieg sei in erster Linie auf das anhaltend angespannte Angebots-Nachfrage-Verhältnis für „Pure Car and Truck Carrier“ (PCTC) zurückzuführen, welches die Charter-Tarife für PCTC-Schiffe weiter in die Höhe treibt, heißt es von Verbandsseite.
Minimale Entspannung auf der Schiene
Der FVL-Kostenindex für den Bahntransport (Logistiksegment „Rail“) liegt bei 121,7. Dies bedeutet einen Gesamtkostenanstieg von 21,7 Prozent zwischen Januar 2019 und Dezember 2022. Im Vergleich zum Vorquartal ist der Index um 2,5 Indexpunkte gesunken, was auf eine Kostensenkung von 2,5 Prozentpunkten im vierten Quartal 2022 hindeutet. Neben anderen Faktoren sind laut ECG vor allem die sinkenden Kraftstoffkosten für den Rückgang der Gesamtkosten verantwortlich.
Betriebskosten der Terminals gehen leicht zurück
Im Logistiksegment „Compounds“ ist ebenfalls Bewegung: Der FVL-Kostenindex für die Autoterminals beträgt 118,3 Indexpunkte, dies bedeutet einen Gesamtkostenanstieg von 18,3 Prozent zwischen Januar 2019 und Dezember 2022. Im Vergleich zum Vorquartal ist der Index um 3,1 Indexpunkte gesunken, was auf eine Kostensenkung von 3,1 Prozentpunkten im 4. Quartal 2022 hindeutet. Diese Entwicklung ist laut Verband in erster Linie auf geringere Betriebskosten (Strom, Wasser und Gas), zurückzuführen, die einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten in diesem Segment ausmachen.