Fertigfahrzeug-Logistik: Kostenindex von ECG und PwC

13. März 2023 Newsletter / Transport & Verkehr
Der Verband der Europäischen Fahrzeuglogistik (ECG) und die Unternehmensberatung PwC Österreich haben den ersten Kostenindex für die Fertigfahrzeug-Logistik veröffentlicht. Er soll zukünftig in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden und hat die branchenspezifischen Kostenentwicklungen im Fokus.
Kostenanstieg von 53,9 Prozent in der Branche
Der Index ist laut ECG nach vier Logistiksegmenten und acht repräsentativen europäischen Ländern - Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Spanien, Schweden und das Vereinigte Königreich - gegliedert und soll zu mehr Transparenz beitragen.
Basierend auf den analysierten FVL-relevanten (Finished Vehicle-Logistics) Kostenfaktoren, den ausgewählten acht Ländern sowie zahlreicher, repräsentativer Datenquellen liegt der FVL-Kostenindex in Europa demnach bei 153,9, was einen Kostenanstieg von Januar 2019 bis September 2022 um 53,9 Prozent bedeute.
Ergebnis der einzelnen Logistiksegmente:
• Straßentransport: Der FVL-Kostenindex liegt bei 132,8, dies bedeutet einen Kostenanstieg um 32,8 Prozent zwischen Januar 2019 und September 2022. Ursache: der Fahrermangel in ganz Europa, steigende Löhne und der starke Anstieg der Dieselpreise um durchschnittlich 69 Prozent in den ersten sieben Monaten des Jahres 2022.
•Seetransport: Der FVL-Kostenindex liegt bei 213,7, dies bedeutet einen Kostenanstieg um 113,7 Prozent zwischen Januar 2019 und September 2022. Ursache: ein sehr angespanntes Angebots-Nachfrage-Verhältnis für Schiffe für den Fahrzeugtransport (Pure Car and Truck Carrier, PCTC), was dem Index zufolge sowohl die Charter-Tarife für PCTC-Schiffe als auch die Kosten für PCTC-Schiffsneubauten hochgetrieben habe.
•Bahntransport: Der FVL-Kostenindex beläuft sich auf 124,2, dies bedeutet einen Kostenanstieg um 24,2 Prozent zwischen Januar 2019 und September 2022. Ursache: die Kosten für Arbeit, Treibstoff und FVL-Schienengüter diese Entwicklung stark beeinflusst.
•Compounds (Autoterminals): Der FVL-Kostenindex beträgt 121,4, dies bedeutet einen Kostenanstieg um 21,4 Prozent zwischen Januar 2019 und September 2022. Ursache: Grundstücks- und Arbeitskosten, die laut dem Index im untersuchten Zeitraum einer hohen Volatilität unterlagen.
Die ECG hat nach eigenen Angaben rund 140 Mitgliedsunternehmen und Partner in der Fahrzeuglogistikbranche in der EU sowie in Norwegen, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich, der Türkei und darüber hinaus. Die ECG-Mitglieder erwirtschaften einen Gesamtumsatz von rund 21,3 Milliarden Euro jährlich.