Fiege bereitet Nutzung von KI vor

06. Mai 2024 Newsletter
Der Logistikdienstleister Fiege treibt das Thema Künstliche Intelligenz (KI) voran. Seit September 2023 ist Kenza Ait Si Abbou im Fiege-Vorstand für die Geschäftseinheit Digital Services, den Bereich IT und für das Thema Data Driven Company verantwortlich. Der Grevener Logistikdienstleister will mit ihrer Hilfe KI im Unternehmen nutzen.
Bei der Automatisierung sei Fiege schon sehr weit. Jetzt gehe es unter anderem darum, auch Anwendungsfälle in der Intralogistik, Personalplanung oder Routenplanung weiter zu optimieren und Datenprodukte im Reportingbereich noch intelligenter zu machen. So werden laut Ait Si Abbou nicht nur die internen Abläufe verbessert. „Die Auswertungen helfen auch unseren Kunden“, sagt die Ingenieurin.

Aufklärung ist bei KI wichtig

Momentan schafft sie gemeinsam mit ihrem Team die Grundlagen für den Einsatz von KI im 150 Jahre alten Familienunternehmen aus dem westfälischen Greven. Dabei gilt die Reihenfolge: Erst die Menschen sensibilisieren und schulen, dann die Technologie nutzen. „Aufklärung ist total wichtig“, sagt Ait Si Abbou.
Die Nutzung von ChatGPT ist bei Fiege zum Beispiel bislang nicht erlaubt. Zu viele vertrauliche Inhalte könnten sonst nach außen gelangen. Stattdessen arbeitet das Unternehmen momentan an einer Lösung, die die notwendige Datensicherheit gewährleistet. Denn das Potenzial von Chatbots – also Programmen, die KI zur Kommunikation mit den Nutzern verwenden – habe der Kontraktlogistiker natürlich erkannt.
Zwei intelligente Pick-Roboter hat Fiege Ende vergangenen Jahres neben einem Autostore und einer vollautomatischen Verpackungsmaschine mit angeschlossener Fördertechnik am Standort Greven-Reckenfeld in Betrieb genommen. Insgesamt arbeiten bereits über 1.000 Roboter an den weltweit 135 Fiege-Standorten. Humanoide Roboter, die auch optisch Menschen ähneln, gibt es bislang allerdings noch nicht.

KI zur Vernetzung der Supply Chain

Eine weitere Einsatzmöglichkeit von KI ist die Vernetzung der Supply Chain, um diese noch intelligenter und nachhaltiger zu gestalten. „Das ist einer der größten Hebel, um beim Thema Nachhaltigkeit etwas zu erreichen“, sagt Ait Si Abbou. Bei der Implementierung geht sie pragmatisch vor.
Wie es beim Thema KI in den nächsten Jahren weitergeht, bleibt abzuwarten. „Menschliches Verhalten ist nicht vorhersehbar“, so Ait Si Abbou. Nur, weil es eine technologische Lösung gebe, heiße das nicht, dass sie sich auch durchsetze. „Keiner kann heute schon wissen und seriös vorhersagen, was in zehn Jahren passiert und in welcher Form KI dann unser Leben bestimmt.“ Aber für den Moment könne Künstliche Intelligenz die Menschen bei vielen Problemen unterstützen und Lösungen liefern – und daran arbeitet sie mit ihrem Team weiter mit Hochdruck.

Das KI-Gesetz

Das Europäische Parlament hat im März ein umfassendes KI-Gesetz beschlossen. Es soll den Einsatz von KI stärker regulieren und Transparenz schaffen. Die wichtigsten Beschlüsse:
  • KI darf Menschen nicht in Gruppen einteilen (zum Beispiel nach der Hautfarbe oder politischen Ansichten).
  • Es gibt sogenannte Hochrisiko-Anwendungen (darunter Autonome Fahrzeuge oder die Personal-Rekrutierung), die stark reguliert werden.
  • KI-generierte Texte oder Bilder müssen als solche gekennzeichnet sein.