Finnland führt elektronischen Frachtbrief ein

20. Feb. 2019
Ab 11. April kann das Dokument e-CMR von Straßentransportunternehmen bei internationalen Aufträgen zwischen Vertragsstaaten verwendet werden, teilte das finnische Verkehrsministerium mit. Auch andere Transportdokumente könnten papierlos beigebracht werden. Bei nationalen Verkehren bedarf es des gegenseitigen Einverständnisses von Versender und Empfänger.
Erstmals hatte ein Lkw ohne Dokumente aus Papier 2017 testweise die Grenze zwischen Spanien und Frankreich überquert. Belgien, die Niederlande und Luxemburg haben im vergangenen Jahr einen dreijährigen Test gestartet. Die Regeln für den internationalen Straßengütertransport werden vom UN-Übereinkommen CMR abgedeckt. Seit 2011 ist ein entsprechendes Zusatzprotokoll für elektronische Dokumente in Kraft, das bislang Bulgarien, Dänemark, Estland, Frankreich, der Iran, Lettland, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Moldawien, Russland, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, die Schweiz, Spanien und die Türkei ratifiziert haben.
„Der elektronische Frachtbrief macht die Informationsverarbeitung effizienter und schneller“, heißt es von finnischer Seite. Dienstleistungen würden flexibler und Transporte beschleunigt. Für eine umfassende Digitalisierung im Logistiksektor seien Daten in elektronischer Form die Grundvoraussetzung. Die Internationale Straßentransport Union IRU verspricht sich vom e-CMR Effizienzgewinne und niedrigere operative Kosten. „Je mehr Mitgliedsstaaten ihn gebrauchen, umso attraktiver wird er. Länder, die den e-CMR einsetzen, haben einen beiderseitigen Nutzen“, warb IRU-Generalsekretär Umberto de Pretto für die Umstellung.
Eine Ratifizierung des Protokolls durch Staaten wie Deutschland, Italien oder Österreich könnte weitere Impulse geben. Das gilt auch in Bezug auf die Verkehrssicherheit: e-CMR kann nicht nur leicht ins Flottenmanagement integriert werden, sondern auch mit eCall, dem automatischem Notrufsystem, verknüpft werden.