Flex-Logistics: Für den Klimawandel gewappnet

12. Nov. 2015
Die Folgen des Klimawandels bekommt auch die Logistik zu spüren. Eine Art Vorsorgeprogramm haben jetzt die Logistik Akademie Janz aus Dornstadt bei Ulm und das Institut für Produktionsmanagement und Logistik an der Hochschule München vorgelegt. Das Modell ist das Ergebnis des Forschungsprojekts Flex-Logistics, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert wurde. Demnach sind die globalen Lieferketten stark anfällig für externe Störfaktoren wie Extremwettereignisse, Naturkatastrophen, politische Instabilitäten oder Cyber-Attacken. „Es gilt, grundsätzlich neue Anforderungen an ein dynamisches Supply Chain Management (SCM) zwischen Effizienz und Effektivität zu entwickeln“, so eine Mitteilung der beiden Forschungspartner, die vor diesem Hintergrund ein Drei-Phasen-Modell entwickelt haben. Unternehmen können sich ihr Beschaffungs- und Distributionsnetzwerkes hinsichtlich des Umweltrisikos analysieren lassen und erhalten Handlungsempfehlungen für eine robustere Supply Chain.
Phase eins beinhaltet demnach eine Analyse der Supply-Chain-Prozesse gegenüber einem Störfaktor. Parallel dazu werden die Supply-Chain-Strukturen, zum Beispiel Standorte von Produktion, Lieferanten und Logistikzentren sowie Transportrouten, vor dem Hintergrund des Klimawandels analysiert. In Phase zwei wird die Analyse auf Basis der strukturellen Daten, Fakten zum Klimawandel, betriebswirtschaftliche Daten und Fragebögen beziehungsweise Interviews ausgewertet. In der dritten Phase werden demnach Handlungsfelder und Maßnahmen abgeleitet. „Im Fokus steht die Entwicklung von Störungsszenarien auf Basis der zuvor identifizierten kritischen Risikotreiber. Ziel ist die Aufdeckung von Flexibilitätslücken, die Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen und Kosten-Nutzen-Abgleiche“, so die Entwickler des Drei-Phasen-Programms. Der Zeitumfang für die Beratung belaufe sich auf zirka drei Wochen.