Flüchtlinge: Dachser-Chef Simon fordert Umdenken

29. Apr. 2015
Dachser-Chef Bernhard Simon fordert angesichts der gewaltigen Flüchtlingsströme nach Europa und der immer neuen Tragödien auf dem Mittelmeer ein Umdenken bei der Einwanderungspolitik.
"Wenn man weiß, dass Deutschland zu einem der wichtigsten Einwanderungsländer weltweit geworden ist, ist die Zeit gekommen, sich wirklich ehrlich darauf zu besinnen", betont der Chief Executive Officer (CEO) beim Logistikdienstleister Dachser mit Zentrale in Kempten im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell. "Ein Einwanderungsland braucht Gesetze, um mit diesen Zuwanderungsströmen auch gut umgehen zu können und sich nicht den wahren Zusammenhängen zu verschließen", sagt Bernhard Simon.
Bei der Flüchtlingsfrage müssten die EU-Mitgliedsländer viel enger und entschlossener zusammenarbeiten. "Das Hin- und Herschieben von Verantwortung kommt nicht den Ansprüchen gleich, die sich die Europäische Union selbst gegeben hat", kritisiert Simon. Die Unternehmen aus der Logistikbranche könnten nur bedingt bei diesem Thema helfen. "Das Thema Flüchtlinge ist ein menschliches Drama, das gesellschaftlich und politisch gelöst werden muss. Es ist kein Thema, das eine Lösung durch die Wirtschaft erfahren kann."
Ihre Hände in den Schoß legen sollten Unternehmer aber auch wiederum nicht. Der Dachser-Chef sieht Logistikdienstleister gefordert, durch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen dem Schleusertum in den Herkunftsländern entgegen zu treten. Hierzulande wiederum könne man jungen Flüchtlingen bei der Integration helfen. "Wenn Menschen sich ihre Zukunft in Deutschland erhoffen, hier eine Heimat gefunden haben und über die entsprechenden Berechtigungen verfügen, heißen wir sie gerne bei uns willkommen", sagt er.