Flüchtlingsansturm: Zusätzlicher Einsatz im Hafen von Calais

28. Aug. 2015
Im österreichischen Burgenland hat die Polizei in einem Lkw 71 tote Flüchtlinge entdeckt. Einstimmigen Medienangaben zufolge laufe die Fahnung nach den Schleppern auf Hochtouren. Dreit mutmaßliche Täter seien bereits gefasst, wie spiegel.de berichtet.
Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner fordert laut heute.de, dass das Drama ein "Signal an die europäische Ebene" sein müsse. Es müssten an den EU-Grenzen endlich Außenstellen geschaffen werden, in denen Flüchtlinge sofort Schutz bekommen.
Ein anderer Brennpunkt liegt in Calais, Frankreich. Gegen den Flüchtlingsansturm auf den Eurotunnel wollen jetzt Großbritannien und Frankreich vereint vorgehen. Die Sicherheitsmaßnahmen im Bahnhof Coquelles und im Hafen von Calais sollen künftig so sichtbar und effektiv sein, dass sie die Menschen davon abschrecken, überhaupt nach Calais zu kommen. Ein gemeinsames Kommando- und Kontrollzentrum soll von britischen und französischen Sicherheitskräften gleichberechtigt betrieben werden. Hier will man vor allem Schleuserbanden das Handwerk legen, die versuchen, Migranten illegal nach England zu schmuggeln. Zusätzliche Teams mit Spürhunden sollen die Fracht durchsuchen, die französische Polizeieinheiten werdne aufgestockt. Großbritannien will in den kommenden zwei Jahren zusätzlich zehn Millionen Euro bereitstellen, um den Eurotunnel-Bahnhof abzusichern. Geplant sind mehr Zäune, Videoüberwachungs- und Flutlichtanlagen, der Einsatz von Infrarot sowie eine verstärkte Tunnelsicherung. Derweil hat die britische Branchenorganisation FTA Kompensationszahlungen von der französischen Regierung gefordert. Duch die Arbeitskämpfe in Calais sei für 28 Tage ein Frachtmanagement-System nötig geworden, bei dem auf 35 Meilen der Autobahn M 20 täglich rund 6.000 Lkw gestuat wurden. Dies habe mehr als 21 Millionen Pfund (29 Millionen Euro) verschlungen.