Förderung für Elektromobilität: Bund muss sich entscheiden

12. Apr. 2016
Dass Elektroautos nach wie vor nicht die gewünschte Marktdurchdringung erreicht haben, liegt laut dem Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) auch am zögerlichen Vorgehen der Bundesregierung. Die gesteckten ehrgeizigen Klimaschutzziele seien ohne alternative Antriebstechnologien nicht zu erreichen, so der Verbandspräsident Volker Lange in seiner Eröffnungsrede zum VDIK-Kongress „Alternative Antriebe“. Dabei spiele die Elektromobilität eine tragende Rolle. Die Anzahl der Elektrofahrzeuge auf den Straßen müssen sehr schnell deutlich steigen. Dies müsse der Staat mit weiteren Investitionen unterstützen. Die erforderlichen Mittel sind demnach verfügbar. Die aktuellen Steuereinnahmen liegen laut VDIK deutlich über den Erwartungen. Zudem trage der deutsche Autofahrer jährlich mit rund 55 Milliarden Euro zum Haushalt bei.
Die bisherigen Maßnahmen des Bundes – Steuerbefreiungen oder potenzielle Nutzervorteile – konnten der Elektromobilität laut VDIK überhaupt nicht zum Durchbruch verhelfen. „Insbesondere der Rückgang bei den reinen Elektrofahrzeugen im März 2016 zeigt, dass die Ankündigungen der Bundesregierung, denen bisher leider noch keine konkreten Maßnahmen gefolgt sind, zu einer Kaufzurückhaltung führen, die alle mit der Elektromobilität verbundenen Ziele in weite Ferne rücken lassen“, sagt Lange. Der Verband fordere schon lange eine Kaufprämie von mindestens 5.000 Euro beim Erwerb eines Elektrofahrzeuges zum Ausgleich der batteriebedingten Mehrkosten. Weiter fordere man auch eine Sonderabschreibung für gewerbliche Kunden. „Selbstverständlich sind die internationalen Fahrzeughersteller bereit, sich angemessen an einer solchen Anschubfinanzierung zu beteiligen. Die Bundesregierung muss nun aber endlich zu einer Entscheidung kommen, um den Attentismus bei privaten und gewerblichen Kunden zu beseitigen.“ Sowohl Anbieter als auch potenzielle Käufer von Elektrofahrzeugen brauchen demnach schnellstmögliche Klarheit. Weiter sei es zwingend notwendig, eine leistungsfähige und nicht diskriminierende Ladeinfrastruktur mit Mehrfachladesäulen aufzubauen.