Ford: Vierbeinige Roboter scannen Fabrikhallen

30. Juli 2020
Der Automobilhersteller Ford will ab Anfang August zwei Roboter für Laser-Scans der Werke testen. Die beiden vierbeinigen Roboter sollen im Van Dyke-Getriebewerk mit HD-Kameras vor allem schwer zugängliche Bereiche aufnehmen. Dadurch lässt sich der Ist-Zustand von Anlagen abbilden, mithilfe derer Ingenieure aktuelle Konstruktionsmodelle erstellen, erklärt Mark Goderis, Digital Engineering Manager, Ford Motor Company. Ford zufolge können durch den Einsatz der Roboter finanzielle Mittel eingespart, Anlagen schneller umgerüstet und neue Fahrzeuge früher auf den Markt gebracht werden.
Automatisierte Scans sind schneller und günstiger
Statt aufwändig zu Fuß die Anlage zu scannen, reduziert sich die Arbeitszeit so von zwei auf eine Woche, ergänzt Goderis. Mit Kosten von 300.000 US-Dollar beim herkömmlichen Scanning-Prozess sei der Einsatz von Robotern günstiger. Sie versorgen die Ingenieure mit Daten, die zur Aktualisierung des Werkes notwendig sind.
Vierbeinige Roboter sind sehr wendig und bewältigen auch Treppen
Die von Boston Dynamics gemieteten Roboter „Fluffy“ und „Spot“ verfügen über ein hundeähnliches Bewegungsprofil und sind somit sehr wendig. Neben 360-Grad-Scans bewältigen sie zudem Steigungen von bis 58 Prozent, sowie Treppen. Dank Batteriebetrieb sind die Roboter fast zwei Stunden lang bei einer Geschwindigkeit von fünf km/h im Einsatz. Durch ihre leuchtend gelbe Farbe sind sie stets gut zu erkennen. Für längere Streckenabschnitte lassen sich die Roboter auf mobilen Transportmodulen transportieren, um den Batterieverbrauch zu reduzieren. Sollten Fluffy und Spot zu Fall kommen sind sie nach Angaben von Ford in der Lage sich selbstständig aufzurichten.
Einsatz von Robotern macht Scanning-Prozess sicherer
„Der Schlüssel zu Fluffy und Spots Erfolg ist ihre Agilität“, sagt Roboter-Bedienerin Paula Wiebelhaus. Je nach Programmierung, verfolgen die vierbeinigen Helfer entweder einen bestimmten Weg oder werden aus bis zu 50 Metern Entfernung ferngesteuert. Da die Roboter auch in der Hocke operieren, erreichen sie auch schwer zugängliche Bereiche, was laut Wiebelhaus die sicherere und einfachere Lösung ist.