Forschungsprojekt μAFS: Neue Pixel-LED für smarte Scheinwerfer

24. Okt. 2014
Im Rahmen des Forschungsprojekt μAFS hat Osram einen LED-Chip mit 256 Pixel entwickelt. Er könnte Basis für neue, intelligente Scheinwerfersysteme sein.
Der Forschungsverbund wird im Rahmen des Schwerpunkts „Integrierte Mikrophotonik“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt sieben Millionen Euro gefördert und läuft bis Anfang 2016. Ziel des Projekts ist es, technische Grundlagen für neue LED-Frontscheinwerfer als Basis für adaptive Frontbeleuchtungssysteme zu entwickeln. Der neuartige 256-Pixel-Chip entstand in Zusammenarbeit von Osram Opto Semiconductors, Osram Specialty Lighting, Infineon Technologies sowie dem Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM.
Bislang lassen sich Pixelsysteme nur durch Kombination vieler einzelner LED darstellen. Das heißt, ein Pixel entspricht einer LED. Hingegen enthält der neue Chip 256 Lichtpunkte (Pixel), die sich alle einzeln ansteuern lassen. Angestrebt werden laut Osram Lichtquellen mit mehr als 1.000 Pixel für AFS-Lösungen (Advanced Frontlighting System), die die Lichtverteilung auf der Straße je nach Fahr- und Verkehrssituation anpassen. Der Prototyp mit sogenanntem definiertem Lichtmuster steht laut Osram in den Farben Blau und Weiß zur Verfügung.
Bei dem Prototypenaufbau sorgte Infineon Technologies für den elektronischen Treiberchip mit direkt ansteuerbaren Lichtpunkten. Das Fraunhofer IZM befasste sich mit der Kopplung des Pixelchip und des ansteuernden Treiberchips. Osram Opto Semiconductors vervollständigte den Aufbau durch die Strukturierung der Chip-Oberfläche und das Aufbringen des Konverters zur Erzeugung von weißem Licht.
Einer der nächsten Schritte wird laut Osram die Integration des Prototypen-Aufbaus in ein Lichtmodul mit elektrischer, mechanischer und thermischer Schnittstelle sein. Dabei versuchen die Entwickler, durch die Anbindung an den Fahrzeug-BUS eine intelligente Ansteuerung mit entsprechend feiner Lichtsteuerung zu realisieren.
Anschließend sind Hella und Daimler, ebenfalls Partner des Projekts, gefragt. Hella soll sich um das optische System und das Thermomanagement samt der Konstruktion eines Scheinwerfers kümmern. Daimler steuert Spezifikationen und Anforderungen an die BUS-Anbindung und Optik bei und wird auch für die Erprobung des Scheinwerfers verantwortlich sein.