IRU/ECG: Plädoyer für den digitalen Frachtbrief
Der digitale Frachtbrief lässt weiter auf sich warten. Die International Road Transport Union (IRU) und der Verband der Europäischen Automobillogistiker (ECG) haben nun ihren Appell in Richtung Politik und Verwaltung erneuert, die Weichen für die zügige Einführung des digitalen CMR-Beförderungsdokuments zu stellen. Dafür müssten noch einige CMR-Mitgliedsländer, darunter auch Deutschland, das notwendige Protokoll ratifizieren.
Nach Ansicht von IRU und ECG bringt der E-CMR positive Effekte sowohl für die Logistikunternehmen als auch für die Umwelt. Unter anderem wird weniger Papier verbraucht, damit entfällt auch die konventionelle Archivierung dieser Dokumente. Zugleich kann der Transport in Echtzeit verfolgt werden, was auch die Logistik- und Kontrollprozesse vereinfacht.
„Der E-CMR ist ein Schlüsselelement für die künftigen Logistikaktivitäten und wird eine maßgebliche Rolle bei der Digitalisierung der Branche spielen“, sagt Zeljko Jeftic, Chef des IRU-Innovationsbereichs. Er weist auf einen Transport von Frankreich nach Spanien durch den spanischen Lebensmittellogistiker Primafrio zu Jahresbeginn hin, bei dem der E-CMR das erste Mal zum Einsatz gekommen sei. Vorteile hätten sich durch eine erhöhte Effizienz und durch reduzierte Abwicklungskosten gezeigt. Nun warte die IRU darauf, dass noch mehr CMR-Länder Transporte mit digitalen Frachtbriefen ermöglichten.
„Wir sehen unglaubliche technologische Vorteile, zumal die Geschwindigkeit des Umbruchs durch die Digitalisierung zunimmt“, sagt auch ECG-Chef Mike Sturgeon. Daher sei es unabdingbar, dass auch die Gesetzgebung mitziehe. Die verzögerte Einführung des digitalen Frachtbriefs sei ein Musterbeispiel dafür, wie die Bürokratie den Fortschritt hemme.