Framo präsentiert ersten Elektro-Betonmischer
Gleich vier verschiedene Typen seiner eTrucks-Palette von 7,5 bis 40 Tonnen bringt der thüringische Elektro-Nutzfahrzeugpionier Framo auf die IAA. Neben einem Verteiler-Kofferfahrzeug und einer Sattelzugmaschine mit Framo-Elektroherz zeigt das Löbichauer Unternehmen auch ein vollelektrisch betriebenes Müllsammelfahrzeug mit elektrohydraulisch betriebenem Verdichter sowie den ersten Betonmischer mit E-Antrieb.
Der auf einem MAN TGX aufgebaute 8x2-Vierachser-Betonmischer wird von zwei jeweils 140 kW starken Asynchronmotoren angetrieben, die über ein Summiergetriebe ihre Antriebskraft an die Triebachse weiterführen. Durch den modularen Aufbau der Batteriepakete kann der Kunde zwischen Stromspeicherkapazitäten von 80 bis zu 300 kWh wählen, mit denen Reichweiten bis maximal 300 Kilometer möglich sein sollen.
Bei dem 35-Tonner mit Betonmischeraufbau wurde wegen der normalerweise kurzen Wege vom Betonwerk zu den Baustellen eine Batteriekapazität mit einer Reichweite von maximal 150 Kilometer gewählt. Die Mischtrommel wird während der Fahrt über das Batterienetz mitbetrieben. Sofern ein Baustellenanschluss vorhanden ist, kann der Trommelantrieb vor Ort beim Beladen über ein stationäres Stromnetz versorgt werden. Mit diesem Hybridantrieb arbeitet der Betonmischer auf der Baustelle nahezu geräuschlos und verbraucht keinen gespeicherten Strom.
Keine Verluste bei der Zuladung
Das Gewichtsplus gegenüber dem ersetzten Dieselantrieb mit Schaltgetriebe schlägt sich durch den Elektrofahrzeug-Bonus von einer Tonne mehr Gesamtgewicht nicht auf die Zuladung. Je nach Ladestromanschluss lässt sich der Stromspeicher des elektrisch betriebenen Mischers innerhalb von bis zu zwei Stunden wieder voll aufladen. Das gilt natürlich auch für die Sattelzugmaschine auf MAN TGX-Basis, die mit einer Systemleistung von bis zu 495 kW ausgerüstet werden kann.
Durch die zahlreichen, mit dem Dieselmodell identischen Komponenten wie Luftpresser, Lichtmaschine oder Lenkpumpe kann der Service an den Framo eTrucks problemlos in einer MAN-Werkstatt erfolgen. Beim Anschaffungspreis rangieren die Framo-Fahrzeuge, von denen bereits 25 Exemplare in Unternehmerhand lautlos rollen, allerdings noch deutlich über einem Diesel-Pendant. Erst mit größeren Stückzahlen dürfte sich der Anschaffungspreis langsam einem konventionell angetriebenen Lkw annähern. Sobald aber innerstädtische Zufahrtsbeschränkungen drohen oder Aufgaben in der Intralogistik im Hallenverkehr bewältigt werden müssen, rentiert sich ein lokal emissionsfrei betriebener Framo eTruck schon heute.