Frankreich empfiehlt Einkauf beim Einzelhändler

06. Nov. 2020
Frankreichs Premierminister Jean Castex und mehrere seiner Minister haben die Bevölkerung aufgerufen, Weihnachtseinkäufe zu verschieben, anstatt im Internet bei großen ausländischen Online-Anbietern einzukaufen. Das berichtet die französische Tageszeitung „Le Monde“, die das als einen kaum verhüllten Boykott-Aufruf gegen Internet-Riesen wie Amazon interpretiert.
Supermärkte verkaufen nur noch Lebensmittel
Frankreich hatte in der vergangenen Woche angesichts explodierender Corona-Infektionen strenge Ausgangsbeschränkungen beschlossen. Zur Eindämmung des Virus dürfen nur noch Einzelhandelsgeschäfte öffnen, die lebensnotwendige Artikel verkaufen. Auch Supermärkten ist es inzwischen verboten, Produkte wie Bücher, Haushaltsgeräte, Dekorationsartikel oder Möbel anzubieten, damit keine Wettbewerbsverzerrung entsteht.
Untersagt Frankreichs Regierung den Black Friday?
Ähnlich wie Castex äußerte sich auch Kulturministerin Roselyne Bachelot, die dazu aufrief, keine Bücher im Internet zu kaufen. Sie wird mit den Worten zitiert: „Ja, Amazon stopft sich voll, es liegt an uns, es nicht vollzustopfen.“ Bereits zuvor hatte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dazu aufgerufen, im eigenen Umfeld bei Einzelhändlern zu bestellen. Dafür reiche ein Telefonanruf aus. Die stellvertretende Industrieministerin Agnès Pannier-Runacher hatte angedeutet, dass Schnäppchenjäger damit rechnen müssen, dass der Internet-Einkaufsmarathon „Black Friday“ untersagt werden könnte.