Frankreich: Tempo 80 auf Landstraßen

12. Jan. 2018
Frankreich führt Tempo 80 auf Landstraßen ein. Die Maßnahme ist ein Punkt in dem vom französischen Premierminister Edouard Philippe vorgestellten Maßnahmenkatalog. Ziel ist es, die Zahl an tödlich verlaufenden Unfällen zu reduzieren.
Nach Angaben des französischen Verkehrsministeriums sei in den vergangenen Jahren ein Wiederanstieg von schweren Unfällen mit Todesfolge im französischen Straßenverkehr zu beobachten. Gegen diesen Trend will Frankreich nun vorgehen. Im Anschluss an eine Sitzung des ständigen Regierungsausschusses zur Straßensicherheit hat der Premierminister Edouard Philippe folgende Maßnahmen bekannt gegeben:
• Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf zweispurigen Straßen ohne bauliche Trennung von 90 km/h auf 80 km/h. Die Geschwindigkeitsbegrenzung tritt zum 1. Juli 2018 in Kraft.
• Bekämpfung von Alkohol- und Drogenmissbrauch am Steuer, zum Beispiel durch den Einsatz von Alkoholtests als Wegfahrsperre.
• Bekämpfung der Nutzung von Mobiltelefonen am Steuer.
• Verstärkter Schutz von Fußgängern durch die Sicherung von Fußgängerüberwegen, aber auch durch härtere Strafen gegen Fahrverstöße in diesem Bereich.
Zudem sollen Präventionsmaßnahmen durch Verkehrserziehung insbesondere für Jugendliche verstärkt zum Einsatz kommen.
Nachdem die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Todesfolge in Frankreich seit 1970 kontinuierlich zurückgegangen war, ist sie seit 2015 drei Jahre in Folge wieder gestiegen: 2014 um 3,4 Prozent, 2015 um 2,2 Prozent und 2016 um 0,5 Prozent. Im Jahr 2017 blieb die Zahl konstant. Unfälle im Straßenverkehr sind weiterhin nach Angaben des Verkehrsministeriums die häufigste Ursache für einen gewaltsamen Tod.