Fraunhofer IML: Neue Transportdrohne rollt und fliegt

15. März 2016
Drohnen sollen dabei helfen, Logistikprozesse weiter zu entwickeln. Bisher scheitert dies in der Praxis aber oft an wichtigen Details. Flugdrohnen brauchen einerseits zu viel Energie, bieten also eine geringe Flugdauer und sind andererseits nicht sicher genug, um in Bereichen zu fliegen, in denen Menschen arbeiten. Deshalb hat das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) einen sogenannte Ball-Drohne entwickelt. Diese könne zwar fliegen, bevorzuge aber die rollende Fortbewegung. Umlaufende Streben aus dem 3D-Drucker bringen die Drohne in Ballform. Das Gehäuse schütze Mitarbeiter und Rotoren gleichermaßen. Damit wäre theoretisch das arbeitsschutzrechtliche Problem gelöst. „Die rollenden Transportdrohnen führen ihre Aufgaben autonom aus und organisieren sich im Schwarm selbst“, sagt Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer IML. „Sie werden so zum ständigen Begleiter und Helfer in allen logistischen Prozessen.“ Der Prototyp wiegt laut Fraunhofer 1.500 Gramm und eigne sich für den innerbetrieblichen Transport von kleinen und leichten Gütern bis zu 700 Gramm. Bei einem Auftrag werde der Ball mit dem Transportgut und den Zieldaten versehen. Seinen Weg ins Ziel finde er dann autonom. Größtenteils rolle die Drohne durch die Unternehmensflure und spart so Energie im Vergleich zum Flug. Erst bei Höhenunterschieden und Hindernissen, oder um hohe Regale zu erreichen, hebe der Roboter ab. Geht es abwärts, könne die Drohne entweder ebenfalls fliegen, oder auf Schienen rollen. Das spart zusätzlich Energie. Laut Fraunhofer ist die Rolldrohne deutlich flexibler und skalierbarer als althergebrachte Lösungen wie Rohrpost oder vergleichbare Fördertechnik. Zudem sei die Drohne wartungsärmer.