Gebrüder Weiss baut Marktposition aus
Der Logistiker Gebrüder Weiss hat seine Bilanz für 2019 vorgelegt. In Europa, den USA und Asien habe das Unternehmen demnach 2019 seine Marktposition ausgebaut und erneut umfangreich in seine Logistikanlagen, Equipment und die Digitalisierung von Prozessen investiert. Zudem erwirtschaftete der Logistiker mehr Umsatz.
Mit einer Steigerung von zwei Prozent erwirtschaftete das Unternehmen demnach im vergangenen Geschäftsjahr einen vorläufigen Nettoumsatz von 1,7 Milliarden Euro (2018: 1,67 Milliarden Euro). „2019 war ein gutes Jahr. Trotz erschwerter Rahmenbedingungen haben wir uns in allen Geschäftsbereichen positiv entwickelt und konnten neue Technologien für erhöhten Kundennutzen und effizientere Prozesse erfolgreich einsetzen. Besonders erfreulich ist die Nachfrage im Bereich Home Delivery, wo wir zweistellig gewachsen sind“, berichtet Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Gebrüder Weiss. Auch die Eigenkapitalquote konnte seiner Aussage nach erhöht werden und beträgt nun mehr als 60 Prozent (2018: 58 Prozent).
Wachstum in allen Bereichen
Mit einem konsolidierten Umsatz von 1,15 Milliarden Euro steigerte der Geschäftsbereich Landverkehre und Logistik den Vorjahresumsatz um 2,1 Prozent (2018: 1,12 Milliarden Euro). Ein wesentlicher Treiber war die steigende Nachfrage im Bereich Home Delivery: Rund 1,1 Millionen Weißwaren, Möbel und TV-Geräte wurden in Österreich und Osteuropa an Endkunden zugestellt. Mit 385.000 Sendungen in Österreich bestätigt das Unternehmen dort erneut seine Marktführerschaft (2018: 335.000).
Auch der Bereich Luft- und Seefracht legte um 1,3 Prozent auf 380 Millionen Euro zu. Die angespannte Marktsituation in der Luftfracht habe durch gestiegene Sendungsmengen in der Seefracht kompensiert werden können. Die DPD Austria, deren Mitgesellschafter der Gebrüder Weiss Paketdienst ist, konnte ihre Marktposition als größter privater Paketdienst in Österreich erneut stärken: Insgesamt bewegte das DPD-Austria-System 52 Millionen Pakete, was einer Steigerung von rund drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Logistik als Wettbewerbsfaktor
„Die Logistik wird für unsere Kunden immer mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. In den Wertschöpfungsketten und deren Prozessen steckt viel Optimierungspotenzial, welches wir mit unseren Kunden gemeinsam analysieren und entsprechende Lösungen entwickeln“, sagt Wolfram Senger-Weiss. Die technische Grundlage hierfür bilden Software-Lösungen wie etwa Sendungsverfolgung in Echtzeit, digitale Frachtvermessung, der Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Transportplanung oder die Angabe der voraussichtlichen Ankunftszeit (ETA).
Investitionen in die Infrastruktur
Gebrüder Weiss investierte aber nicht nur in digitale, sondern auch in physische Infrastruktur. So sei in Kroatien die bisherige Niederlassung in Zagreb durch ein moderneres Logistikterminal ersetzt worden. Der Standort in Wien wiederum werde um eine Umschlagshalle vergrößert. Einen weiteren Fokus setzte Gebrüder Weiss auf die Entwicklung entlang der Seidenstraße: In Georgien wurde die Erweiterung des Logistik-Hubs in Tiflis eröffnet, in Zentralasien die Präsenz mit einem neuen Standort in Usbekistan ausgebaut. Insgesamt betrug das Investitionsvolumen im vergangenen Jahr 51 Millionen Euro.