Gerolsteiner Brunnen forciert Nachhaltigkeit
Gerolsteiner Brunnen ist auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und stellt sich mancher Hürde. Das Ziel von Gerolsteiner Brunnen, Hersteller von Mineralwasserprodukten, lautet: Emissionen Schritt für Schritt reduzieren und Vorreiter beim Klimaschutz sein. Dieses Ziel haben mittlerweile viele Unternehmen und viele werden beim Erreichen dieses Ziels eingebremst – so auch Gerolsteiner. Das Unternehmen mit Sitz in Gerolstein in der Eifel hat dafür gleich mehrere Beispiele parat.
50 Bio-LNG-Lkw transportieren die Flaschen mit dem berühmten roten Stern, in dessen Mitte der Löwe aus dem Gerolsteiner Wappen prangt. Die Vertragsspediteure von Gerolsteiner – unter anderem L.I.T. aus Brake, TCT aus Altdorf bei Nürnberg und ein Konsortium dreier Eifeler Speditionen (Ludwig, Rothschild und Müller)– setzen die Lkw ein.
Gerolsteiner sieht sich für nachhaltiges Engagement bestraft
Die Fahrzeuge sind laut Marcus Schumacher, kommissarischer Leiter Supply Chain Management bei Gerolsteiner Brunnen, zu 80 Prozent ausgelastet und haben sich im Praxiseinsatz bewährt. Doch seit im Dezember 2023 die Mautbefreiung für klimaschonende Bio-CNG und -LNG-Lkw aufgehoben wurde, sieht sich Gerolsteiner für sein nachhaltiges Engagement bestraft.
„Wir haben die Energiekrise durchgehalten, als die Kosten für LNG fast doppelt so hoch waren, wie geplant“, sagt Schumacher im Gespräch mit trans aktuell. Die Maut bedeute nun wieder Mehrkosten, die sich bislang auf einen „niedrigen siebenstelligen Betrag“ belaufen. Zudem sind die LNG-Fahrzeuge in der Anschaffung 20 Prozent teurer als Fahrzeuge mit herkömmlichem Antrieb. Trotzdem ersetzt Gerolsteiner zwei der eigenen sechs Lkw in diesem Jahr durch LNG-Lkw. Andere alternative Antriebsformen und Kraftstoffe hat das Unternehmen trotz ähnlicher Hürden im Blick. Die eigenen Fahrzeuge betankt Gerolsteiner bislang mit dem Bio-Kraftstoff HVO 100. Beim Wasserstoff winkt Schumacher vorerst ab: „Es ist noch zu schwer, an Wasserstoff heranzukommen.“
Dafür geht es mit der Elektromobilität voran. Die Staplerflotte ist, genauso wie die Pkw-Flotte, zum Großteil elektrifiziert. Für den Einsatz von E-Lkw gibt es eine Vision. Da Gerolsteiner seit 2019 auch auf die Schiene setzt, sollen die Elektro-Fahrzeuge im Vor- und Nachlauf zum Einsatz kommen. Auch für die Feindistribution sind sie vorgesehen. „Wir sprechen von einer Vision, weil sie von vielen einzelnen Bausteinen abhängt, die nicht nur wir in der Hand haben“, sagt Schumacher.