Geschwindigkeitsunfälle: häufigste Ursache bei Unfalltod

21. Juli 2020
Die häufigste Todesursache bei Verkehrsunfällen auf deutschen Straßen ist nach wie vor ein nicht angepasstes Tempo. Demnach starben laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) im vergangenen Jahr 963 Menschen bei sogenannten Geschwindigkeitsunfällen - damit starb alle neun Stunden ein Mensch. Dabei wurden 53.687 verletzt, 13.769 davon schwer. Insgesamt 32 Prozent aller Verkehrstoten kamen bei einem Unfall ums Leben, bei dem laut Polizei mindestens ein Fahrzeug mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs war. Nach Angaben von Destatis bedeutet nicht angepasste Geschwindigkeit hierbei nicht zwangsläufig ein Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, sondern in den meisten Fällen eine zu hohe Geschwindigkeit für die Wetterbedingungen, wie Nässe oder Nebel. 2019 wurden 41.173 Unfälle mit nicht angepasster Geschwindigkeit registriert, davon waren 2.130 mit überhöhter Geschwindigkeit.
Überdurchschnittlich viele sterben bei Geschwindigkeitsunfällen
Im Vorjahr kamen bei Geschwindigkeitsunfällen laut Destatis 24 Menschen je 1.000 Unfälle mit Personenschaden ums Leben. Auf alle Unfälle mit Personenschaden gerechnet, belief es sich auf zehn Verkehrstote je 1.000 Unfälle. Überdurchschnittlich hoch war zudem die Zahl der Schwerverletzten bei Geschwindigkeitsunfällen mit 345 je 1.000 Unfälle mit Personenschaden. Bei allen Unfällen mit Personenschaden waren es durchschnittlich 217 Schwerverletzte je 1 000 Unfälle.
Rückgang der Verkehrstoten im Vergleich zu 2010
Sowohl die Zahl der Verkehrstoten insgesamt als auch bei Geschwindigkeitsunfällen ist nach Angaben von Destatis im Vergleich zu 2010 deutlich gesunken. 2019 ist die Zahl der Verunglückten mit 16,5 Prozent auf 3.046 gesunken. Die Zahl der Toten bei Geschwindigkeitsunfällen ist sogar um 33,2 Prozent im Vergleich zu 2010 mit 1.441 Verkehrstoten gesunken. Dennoch ist die Geschwindigkeit weiterhin die häufigste Ursache, gefolgt von falscher Straßenbenutzung und Überholmanövern.