Gespräch mit DSLV-Präsident Axel Plaß

18. Sept. 2018
Ressourcen sind endlich – ob das nun Fachkräfte, Ressourcen oder Infrastruktur betrifft. Der neue DSLV-Präsident Axel Plaß fordert zum Umdenken auf.
Herr Plaß, mit welchem Argument hat man Sie überzeugt, als DSLV-Präsident zu ­kandidieren?
Plaß: Man musste mich nicht überzeugen. Ich habe in den letzten Jahren Verbandsarbeit schnuppern dürfen: seit 2015 als Vorsitzender des Fachausschusses Schienengüterverkehr im DSLV und seit 2016 als Präsidiumsmitglied. Ich weiß dadurch, dass man im Verband etwas für die Branche bewegen kann. Als klar war, dass Mathias Krage nicht mehr zur Wahl antreten würde, fiel die Entscheidung schnell.
Also noch einmal drüber schlafen?
Gar nicht schlafen, nur zu Hause nachfragen. Ich habe in der Branche 30 Jahre Erfolge gehabt. Sie hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Jetzt will ich ihr etwas zurückgeben. Das neue Ehrenamt gibt mir hierzu die Möglichkeit.
Bei welchen Themen hatten Sie das Gefühl, etwas bewegen zu können?
Der DSLV hat seine Teilnahme am runden Tisch Schienengüterverkehr im Bundesverkehrsministerium angeboten. Dort mit anderen Akteuren zu diskutieren und festzustellen, dass die Politik den Dialog mit den Verbänden wirklich sucht und schätzt, war für mich eine positive Erfahrung. Das Ergebnis des Austausches war der Masterplan Schienengüterverkehr. Die aus Sicht des DSLV wichtigen Themen wurden aufgenommen. Das sehe ich durchaus als Erfolg an.
Die Schiene ist auch eine der ­Spezialitäten Ihres Unternehmens. Werden Sie hier auch Akzente als DSLV-Präsident setzen?
Ich will hoffen, dass mir das gelingt. Gleichzeitig bleibt es bei der Bedeutung des Straßengüterverkehrs, den der DSLV nicht vernachlässigen wird. Ich selbst bin ja auch ein Lkw-Mann: Ich war nach meinem Pädagogikstudium als Fahrer tätig. In der Zippel-Gruppe steuern wir 200 eigene Lkw, darunter neuerdings auch 4 mit Erdgasantrieb. Im Kombinierten Verkehr ist unser Unternehmen übrigens erst seit 15 Jahren tätig. Ich werde als Präsident weder einseitig für die Straße noch für die Schiene werben. Wichtig ist, dass der DSLV weiterhin für den Einsatz aller Verkehrsträger und für die Komodalität spricht.
Zur Person
  • Axel Plaß ist neuer Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV)
  • Seit zwei Jahren ist er im DSLV-Präsidium, 2015 übernahm er den Vorsitz des Fachausschusses Schienengüterverkehr
  • Seit 2000 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Zippel-Gruppe in Hamburg
  • Der 52-Jährige machte nach dem Abitur eine Ausbildung zum Landwirt, studierte Pädagogik, wurde dann aber nicht Berufsschullehrer in der DDR, sondern machte Karriere bei Zippe
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