Groschek geißelt Sozialdumping

28. Juni 2016
Die Entschlossenheit, Sozialdumping die Stirn zu bieten, nimmt zu. Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) hat Sozialdumping bei der 6. Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik des Bundesverkehrsministeriums in Neuss als "große Jobbremse" bezeichnet. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Fahrer anständig bezahlt werden, sonst leidet das Image weiter", sagte er. Adalbert Wandt, Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) bezeichnete Groschek als seinen Verbündeten. Er beklagte, dass Rastplätze von internationalen Flotten blockiert würden und forderte strikte Kontrollen mit Blick auf illegale Kabotage in Deutschland. Teilweise seien rumänische Lkw für die deutsche Automobilindustrie innerhalb von Deutschland unterwegs, deren Fahrer 800 Euro im Monat verdienten. Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV) schlug in dieselbe Kerbe. "Es sind schlimme Zustände, wenn Fahrer wochenlang in ihren Fahrerkabinen hausieren", erklärte er. Gleichzeitig warb Huster um Verständnis dafür, dass sein Verband hierzu eindeutige Position formuliert habe. "Den Schuh ziehe ich mir an", sagte er und wies darauf hin, dass Unternehmer die unterschiedlichsten, teilweise widersprüchlichsten Wünsche an ihn herantrügen. Manche Spediteure warnten vor zu strikter Regulierung, weil ihre Fahrer die Wochenendruhezeit in modernen Euro-6-Fahrerkabinen verbrächten – demnach die bessere Option gegenüber einem billigen Autobahnhotel.