Großbritannien begünstigt saubere Lkw

29. März 2018
Lkw der Emissionklasse Euro VI sollen in Großbritannien ab Februar 2019 zehn Prozent weniger Straßenbenutzungsgebühren zahlen. Die saubersten Fahrzeuge setzten 80 Prozent weniger Stickoxid frei als andere Lkw, hieß es zur Begründung aus dem Verkehrsministerium. Gleichzeitig wird die Abgabe für alle anderen Lastwagen um 20 Prozent erhöht. „Diese Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Luft, die wir atmen zu verbessern und eine grüne Revolution im Transportsektor zu bewirken“, sagte Straßenminister Jesse Norman.
Die Unternehmen sollen so einen Anreiz erhalten, ihre Fahrzeuge gegen die saubersten auf dem Markt auszutauschen, betonte Norman. Lastwagen seien für ein Fünftel schädlicher Stickoxide verantwortlich, obwohl sie nur fünf Prozent der Fahrleistung auf den Straßen erbrächten. Wenn die Regelung in knapp einem Jahr greift, zahlten mehr als die Hälfte der britischen Fahrzeuge weniger. Die Maßnahme ist Teil des umgerechnet knapp vier Milliarden schweren Programms der Regierung zur Verbesserung der Luft.
Der britische Logistikverband Freight Transport Assiciation (FTA) lobte die Preissenkung für Euro VI als Anerkennung der besseren Umweltverträglichkeit. Die Erhöhung allerdings wurde kritisiert, denn sie gehe zu Lasten kleiner und mittlerer Unternehmen. Der Preisverfall der Fahrzeuge unterhalb von Euro VI mache ihren Verkauf und damit die Anschaffung neuer Modelle zu einer umso schwereren Bürde, unterstreicht FTA. Sinnvoll wären höhere Preise für alle Fahrzeuge unter Euro III gewesen.