Großbritannien will Benzin- und Dieselautos ab 2040 verbieten

26. Juli 2017
Großbritannien will ab 2040 den Verkauf von Pkw und Transportern mit Benzin- oder Dieselantrieb verbieten. Auch Fahrzeuge mit Hybridantrieb sollen von den Straßen verbannt werden, berichten britische Tageszeitungen. Zugelassen wären dann nur noch Autos mit Elektromotor. Die Regierung will so die Luftverschmutzung in den Griff bekommen. Auch Frankreich hatte bereits ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2040 angekündigt.
Kritikern in Großbritannien ist der Zeitrahmen von 23 Jahren angesichts von derzeit 40.000 Toten durch Luftverschmutzung jährlich zu weit gefasst. So hatten die Liberaldemokraten gefordert, den Verkauf neuer Dieselautos bereits 2025 zu stoppen. Andere bemängeln, dass die Umstellung zu einem Engpass bei der Stromversorgung führen werde.
3,4 Milliarden Euro für bessere Luft
Insgesamt will die britische Regierung drei Milliarden Pfund, das sind etwa 3,4 Milliarden Euro, für bessere Luft ausgeben, berichtet der „Independent“.
Städte und Gemeinden in Großbritannien sollen Gelder bekommen, um vor Ort Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung durch Diesel einzuleiten.
In Deutschland wollen Volkswagen und Daimler bis 2015 ein Viertel ihrer Autos mit Elektromotor verkaufen. Bislang fahren nur ein Bruchteil der Neuwagen mit Strom. BMW hat unterdessen angekündigt, dass der Elektro-Mini in Großbritannien gefertigt werden soll. Volvo hatte sich 2019 als Ziel gesetzt, bis zu dem jeder neue Volvo entweder mit Strom oder hybrid unterwegs sein soll.
Auch in Deutschland fordern Politiker inzwischen eine feste zeitliche Grenze für fossile Antriebe. Der CDU-Verkehrspolitiker Oliver Wittke sagte im Deutschlandfunk, man werde den Abschied von der Verbrennungstechnologie „kurzfristig einleiten müssen“. Als europäisches Automobilland schlechthin dürfe Deutschland nicht hinterherhinken.