Grüne fordern verpflichtende Abbiegeassistenz-Systeme für Lkw

20. März 2018
Die Bundesregierung soll den Fuß- und Radverkehr sicherer zu machen, fordert die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. In einem Antrag verlangen die Abgeordneten, die Bundesregierung solle auf EU-Ebene darauf hinwirken, die Sichtfelderweiterung für Fahrerkabinen von Lkw sowie Abbiegeassistenzsysteme verpflichtend einzuführen.
Eine nationale Regelung mit demselben Zweck – einer Ausrüstung mit bodentiefen Fenstern und Abbiegeassistenten – sei umgehend umzusetzen, bis eine EU-Regelung zum Tragen kommt, heißt es in der Vorlage weiter. Außerdem soll die Bundesregierung sicherstellen, dass insbesondere die Bestandsfahrzeuge „in kürzest möglicher Übergangsfrist mit Abbiegeassistenten nachgerüstet werden".
Die Umgestaltung der Fahrerkabinen von Lkw und Nutzfahrzeugen ab 3,5 Tonnen sowie der Einbau von Abbiegeassistenzsystemen seien einfache und kostengünstige Mittel, um Abbiegeunfälle mit Lkw zu verhindern oder zumindest drastisch zu reduzieren, schreiben die Grünen zur Begründung ihrer Initiative. Die Gefahr für Fußgänger und Fahrradfahrer, wenn Lkw-Fahrer sie beim Abbiegen im toten Winkel nicht sehen, sei seit Jahrzehnten bekannt. Technologien für Abbiegeassistenzsysteme seien marktreif. Dennoch sei eine serienmäßige Nutzung bis heute nicht erfolgt, kritisieren Bündnis 90/Die Grünen.
EU-weite Bemühungen
Daher müsse eine EU-weite Einführung neuer Vorschriften für Fahrerkabinen und verpflichtender Abbiegeassistenzsysteme für Lkw und Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen durch eine Erweiterung der EU-Typengenehmigungsverordnung mit hoher Priorität verfolgt werden. Bis es zu einer gemeinsamen europäischen Regelung komme, müsse die Bundesregierung auf Bundesebene noch in diesem Jahr handeln und Fahrerkabinen mit verbesserter Sicht sowie Abbiegeassistenzsysteme für Lkw als neuen Standard implementieren, heißt es in dem Antrag.