Güterverkehr: Bayern fördert Umschlagpunkte
Das Bundesland Bayern fördert Umschlagpunkte im Güterverkehr und will dafür 6,3 Millionen Euro bereitstellen. Dahinter steht ein Förderprogramm. Ab 1. Juni können Kommunen, kommunale Unternehmen, private Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen Förderanträge stellen.
Laut dem Güterverkehrskonzept Bayern von 2024 wird der Güterverkehr in dem Bundesland bis 2035, ausgehend vom Basisjahr 2019, rund 24,9 Prozent bei der Transportleistung (tkm p.a.) wachsen. Die Prognose rechnet bei den einzelnen Verkehrsträgern mit einem Plus von 21 Prozent im Straßengüterverkehr, 22 Prozent im Schienenverkehr, 29 Prozent bei der Binnenschifffahrt und sogar 68 Prozent im Kombinierten Verkehr (KV).
Gut vernetzte Verkehrsträger
Mit der Transportleistung steigt auch der Bedarf an Umschlagpunkten der Verkehrsträger. Dazu braucht es laut dem Güterverkehrskonzept des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr (StmB) eine gute Vernetzung der Verkehrsträger, „damit auch auf einem Transport für die jeweiligen Abschnitte der jeweils beste Verkehrsträger genutzt werden kann“. Entscheidende Punkte dafür seien unter anderem eine gute und ausreichend dimensionierte Infrastruktur für alle Verkehrsträger und genügend Verknüpfungspunkte zwischen den Verkehrsnetzen.
Für Modellvorhaben für Umschlagpunkte im Güterverkehr stellt das Land jetzt 6,3 Millionen Euro bereit. Ziel ist es, die Stärken der einzelnen Verkehrsträger bestmöglich zu kombinieren. Reguläre Güterverkehrszentren gibt es bereits in dem Bundesland. Dabei hat Nürnberg im Vergleich zu Augsburg, Hof und Regensburg den höchsten Warenumschlag. Bei den Terminals für den Schienenverkehr weist München-Riem den höchsten Umschlag an Ladeeinheiten auf. Bezogen auf den Schiffsgüterumschlag ist der Bayernhafen Regensburg der größte Hafen in Bayern, sagt ein Sprecher des StMB gegenüber trans aktuell.
Intermodalverkehr weiter stärken
Das Ministerium will den Intermodalverkehr, also die Verknüpfung Straße-Schiene-Wasserstraße, aber weiter stärken, vor allem angesichts des sich erhöhenden Güteraufkommens und vor dem Hintergrund des Klimawandels sowie des Fachkräftemangels. „Gerade bei langlaufenden Transporten ist für die unterschiedlichen Abschnitte jeweils der geeignetste Verkehrsträger zu wählen, das heißt, Vor- und Nachlauf sollen in der Regel mit dem Lkw, der Hauptlauf auf der Schiene oder Wasserstraße, erfolgen“, so die Sprecherauskunft. Dies gelte gerade auch in Bayern, das aufgrund seiner zentralen Lage in Europa einen hohen Anteil von langlaufenden Transit- und grenzüberscheitenden Verkehren aufweist. „Für den Wechsel zwischen den Verkehrsträgern sind Verknüpfungspunkte wie KV-Terminals, Häfen oder Hubs notwendig“, so der Sprecher.
Nötig im Sinne eines moderneren, innovativeren und klimafreundlicheren Güterverkehrs sind demnach Projekte in allen Regierungsbezirken, daher werden bis zu sieben Projekte, also ein Projekt pro bayerischem Regierungsbezirk, gefördert. Im Rahmen des Förderprogramms sollen daher entsprechende Modellvorhaben entstehen, in denen „die Effizienz des Gütertransports durch Vernetzung und Innovation gesteigert wird“. Dabei sollen vorhandene Flächen benutzt werden.
Gefördert werden sollen neue Ansätze, sei es logistisch, betrieblich oder architektonisch – etwa Logistikzentren, Umschlaganlagen sowie Infrastrukturmaßen wie Straßenanbindungen oder Gleisanschlüsse. Oder innovative Technologien zur Optimierung der Logistikprozesse. Bewertet wird unter anderem nach Innovationsgrad, Umsetzbarkeit und Geschwindigkeit, Nachhaltigkeit und Effizienzgewinn. Die Förderhöhe beträgt pro Fördernehmer maximal 300.000 Euro. Werden Kooperationsprojekte eingereicht, wird jedes Teilprojekt einzeln behandelt.
Die Förderung
• Für die Förderung von Umschlagpunkten im Güterverkehr können vom 1. Juni 2025 Projektskizzen mit Projektziel, Projektbeteiligten, Projektkosten und Projektablauf eingereicht werden, die Einreichungsfrist endet am 30. September.
• Antragsberechtigt sind bayerische Kommunen, kommunale Unternehmen, private Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen, die Projekte zur Verbesserung der Güterverkehrsinfrastruktur im Rahmen eines Umschlagpunktes umsetzen möchten. Pro Projekt können sich maximal drei Projektteilnehmer zusammenschließen.
• Bewertet wird unter anderem nach Innovationsgrad, Umsetzbarkeit und -Geschwindigkeit, Nachhaltigkeit und Effizienzgewinn.
• Die Förderhöhe beträgt pro Fördernehmer maximal 300.000 Euro. Werden Kooperationsprojekte eingereicht, wird jedes Teilprojekt einzeln behandelt.