Güterverkehr: Nach Rückgang leichtes Wachstum erwartet

15. Jan. 2025 Newsletter
Das Bundesamt für Mobilität und Logistik (BALM) hat in der Gleitenden Mittelfristprognose Sommer 2024 alle Prognosen für die Entwicklung des Güterverkehrs von 2024 bis 2026 aufgezeichnet. Für 2024 bleibt die Logistikbilanz noch düster, soll sich dann aber wieder leicht bessern.
Alle Prognosen für die Entwicklung des Güterverkehrs basieren auf bestimmten Annahmen zur geopolitschen und wirtschaftlichen Entwicklung, so die Autoren von Intraplan Consult. Diese erstellen die Prognose jeweils im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV).
Die Autoren stellen fest: „Im Güterverkehr haben sich die gesamt- und branchenwirtschaftlichen Leitdaten im Verlauf des Jahres 2024 allesamt deutlich verschlechtert.“ Für das Gesamtjahr 2024 gehen sie von einer gesamtmodalen Güterverkehrsleistung von plus 0,4 Prozent aus, für das Aufkommen von einem leichten Minus von 0,7 Prozent.

Rückgang in den Branchen

Demnach war die Bauwirtschaft weiter im Schrumpfkurs und der Kohlesektor – wichtig vor allem für Eisenbahn und Binnenschifffahrt – weiter im Rückgang. Deutlich besser als im Jahr 2023 performten im vergangenen Jahr jedoch die Rohstahlproduktion und die Chemieindustrie, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Güterverkehr.

2025 wird eine Erholung erwartet

Für 2025 zeichnen die Experten schon wieder ein bisschen besseres Bild, bei dem das BIP und Außenhandel „wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden“. Ein leichtes Plus der Bauwirtschaft, eine gleichbleibende Rohstahlproduktion und eine weitere Aufholbewegung der Chemieindustrie könnten demnach zu einem moderaten Plus um 0,4 Prozent (Aufkommen) und 1,2 Prozent (Leistung) führen – besser als 2024, aber längst nicht so dynamisch wie in den Jahren vor der Pandemie.

Die Wirtschaftsprognose für 2026

Im Jahr 2026 schließlich wird sowohl für das BIP als auch für den Außenhandel ein etwas höheres Wachstum erwartet. Sogar die Industrieproduktion sollte dann laut den Experten zum ersten Mal seit 2021 steigen, wenn auch nur leicht, sodass plus 1,6 Prozent (Aufkommen) beziehungsweise 1,9 Prozent (Leistung) prognostiziert werden.

Weitere Regression in diesen Branchen

Allerdings werde die Rohstahl-Produktion weiter stagnieren und der Steinkohle-Absatz nochmals kräftig sinken – ein Trend, der infolge des Energiewandels zu erklären ist. Aber: Trotz der prognostizierten positiven Entwicklung soll die Transportmenge 2026 den Stand von 2021 noch um 6,5 Prozent und das Vorkrisenniveau (2019) sogar um rund 8 Prozent verfehlen. Bei der Transportleistung wird letzteres dagegen annähernd erreicht.