Hafenwirtschaft setzt auf Wachstum

14. Nov. 2018
Die deutsche Hafenwirtschaft setzt auf Wachstum. Bis Ende 2019 erwartet der Verband ZDS Zuwächse in allen Ladungssegmenten.
Für das Wachstum stehen eine Umschlagsleistung von 299,5 Millionen Tonnen im Jahr 2017 sowie eine Verstetigung des Seegüterumschlages auf der Grundlage von 300 Millionen Tonnen im Jahr 2018.
„Bis Ende 2019 erwarten wir Zuwächse in allen Ladungssegmenten“, erklärt Frank Dreeke, Präsident des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS): „Die Hafenwirtschaft investierte allein im vergangenen Jahr hunderte Millionen Euro in die Hafen- und Verkehrslogistik, in Nachhaltigkeitsprojekte und in digitale Angebote für unsere Kunden. Mit Zukäufen und Beteiligungen im In- und Ausland sowie Forschungsprojekten rüsten sich deutsche Hafenunternehmen für die Zukunft.“
Entlastung für andere Verkehrsträger
Ein wichtiges Signal sendet demnach die Fahrrinnenanpassung der Elbe. „Deutschland benötigt Seehäfen – und zwar nicht nur einen – um zu gewährleisten, dass unsere Exporte und Importe effizient und möglichst umweltschonend zu den Abnehmern kommen können. Die Fahrrinnenanpassungen an der Elbe, der Ems, der Weser und an den Seekanälen in Rostock und Wismar sichern unseren Erfolg an denWeltmärkten und entlasten andere Verkehrsträger“, erklärt Dreeke. Und weiter: „Deutsche Seehäfen sind systemrelevant. Annähernd jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland hängt von Exporten ab. Deutsche Seehäfen wickeln zwei Drittel des seewärtigen deutschen Außenhandels ab, mit Handelspartnern wie USA, China und Großbritannien. Daher beobachten wir mit Sorge die Verwerfungen im internationalen Handelssystem, den Brexit und die Entwicklungen in Italien.“ Hinsichtlich des Brexit haben sich die Hafenunternehmen und Behörden auf verschiedene Szenarien vorbereitet, doch belastbare Prognosen zu etwaigen Auswirkungen können derzeit nicht abgegeben werden.
Zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren fordert der ZDS, dass sich die Bundesregierung in die Überarbeitung der veralteten EU-Wasserrahmenrichtlinie einbringt. „Die Richtlinie ist 19 Jahre alt und in Teilen überholt. Der ZDS fordert eine Modernisierung des Wasserrechts, keine grundstürzenden Veränderungen. Die Richtlinie muss dem technischen Fortschritt und den Rechtsentwicklungen angepasst werden“, so Dreeke.