Hamburger Hafen: Behinderungen durch Bauernproteste
Die Protestaktion der Landwirte im Gebiet des Hamburger Hafens hat für Probleme in der logistischen Abwicklung gesorgt. Die Abholungen und Zustellungen von Sendungen seien „nur stark eingeschränkt und mit großen Verzögerungen“ möglich gewesen, heißt es seitens des Logistikdienstleisters DB Schenker. Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik sieht die Branche als falschen Adressaten.
Existenz von Logistikern durch Proteste bedroht
Aber auch in den Seehäfen von Bremerhaven und Wilhelmshaven kam es zu Behinderungen. Der Vorsitzende des Vereins Hamburger Spediteure Axel Plaß zeigt Verständnis für die Proteste der Landwirte, sieht die Logistik allerdings als den falschen Adressaten der Kundgebungen: „Trotz aller berechtigten Sorgen und Nöte und der Notwendigkeit, auch in Demonstrationen seinen Unmut über die Kürzungspläne der Bundesregierung deutlich zum Ausdruck zu bringen, halten wir die Blockaden der Hafeninfrastruktur nicht für den optimalen Ansatz. Zumal diese Aktionen einzig und allein die sich ebenfalls in einer existenzbedrohenden Situation befindliche Logistikbranche trifft. Nur mit vereinten Kräften wird es gelingen können, die Bundesregierung zu Verhandlungen zu bewegen.“
Hamburger Spediteure fordern Schulterschluss
„Insofern fordern wir die Landwirte auf, Aktionen, die fast ausschließlich die ebenfalls unter enormen wirtschaftlichen Druck stehenden Logistikunternehmen treffen, zu beenden und wieder den Schulterschluss mit der Logistikbranche zu suchen“, führt Plaß weiter aus. Das in der Bevölkerung durchweg vorhandene Verständnis und die Sympathie für die nicht nur die Landwirte betreffenden Sorgen sei Grundlage aller Protestaktionen der vergangenen Wochen. Es sei für den Erfolg der Proteste „enorm wichtig, dass diese Unterstützung nicht gefährdet wird, wenn, wie jetzt, Unternehmer andere Unternehmer behindern“, erklärt Plaß.