HELLA gehört jetzt zu Faurecia

19. Aug. 2021 Newsletter
Der französische Automobilzulieferer Faurecia hat den Licht- und Elektronikspezialisten HELLA übernommen. Die Industriellenfamilie Hueck war seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem Käufer für ihr 60-prozentiges Aktienpaket von HELLA. Kaufinteresse hatte auch Knorr-Bremse bekundet. Jetzt hat der französische Automobilzulieferer Faurecia den Zuschlag für den Kauf der Aktien der HELLA-Poolaktionäre erhalten.
Faurecia hat zudem ein Angebot für den Erwerb weiterer Aktien angekündigt
Nach Angaben von HELLA ist der Vollzug der Transaktion für Anfang 2022 geplant, unter dem Vorbehalt regulatorischer Freigaben. Neun Prozent der Aktien an der börsennotierten Obergesellschaft werden laut HELLA auch weiterhin von den derzeitigen Poolaktionären gehalten, die das Unternehmen auch in Zukunft eng begleiten wollen. Entsprechend soll auch ein Poolvertreter dem Faurecia-Verwaltungsrat beitreten.
HELLA und Faurecia – auf dem Weg zum siebtgrößten Zulieferer
Nach Angaben von HELLA werden beide Unternehmen im Schulterschluss zum siebtgrößten Automobilzulieferer aufsteigen. Als gemeinsame Wachstumsfelder identifiziert das Unternehmen aus Lippstadt vor allem Elektromobilität, Fahrerassistenzsysteme, autonomes Fahren und Fahrzeuginnenraum-Gestaltung. HELLA erhält durch die Übernahme von Faurecia zudem Marktzugänge in China, Japan und den USA.
Entwicklungspartnerschaft seit 2018
Auch vor der Übernahme durch Faurecia arbeiteten HELLA und der französische Zulieferer eng zusammen. 2018 kamen beide Unternehmen überein, dynamische Lichtgestaltungen sowie Oberflächenlösungen mit integrierten Lichtelementen zu entwickeln, um am Individualisierungstrend im Fahrzeuginnenraum zu partizipieren.
Faurecia setzt auf HELLA-Belegschaft
Nach Angaben von HELLA macht Faurecia weitreichende Zusagen an HELLA-Beschäftigte. So werde das französische Unternehmen an allen Betriebsvereinbarungen und Tarifverträgen festhalten. Zudem soll es keine Änderungen an der Betriebsverfassungsstruktur geben. Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat soll ebenso beibehalten werden. Gemäß der Einigung beider Unternehmen wird auch der Sitz von HELLA in Lippstadt ein zentraler Standort in der gemeinsamen Gruppe bleiben.