Helrom: Vorläufiger Insolvenzantrag
Bereits seit über einem Jahr fährt ein Helrom-Ganzzug für Audi im Rundlauf von Regensburg nach Lébény (Ungarn) und wieder zurück. Ende Mai vermeldete das Eisenbahn- und Technologie-Unternehmen noch eine Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 32,9 Millionen Euro. Dennoch hat das Unternehmen jetzt einen vorläufigen Insolvenzantrag am Amtsgericht Frankfurt am Main gestellt.
Die Finanzspritze von DL Finance und Société Générale
Die Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 32,9 Millionen Euro sollte zu gleichen Teilen von DL Finance, einer Gesellschaft der Deutschen Leasing Gruppe, und der Société Générale bereitgestellt werden. Die Transaktion wurde wiederum gemeinsam von DAL Deutsche Anlagen-Leasing und der Société Générale strukturiert. „In einem insgesamt herausfordernden Marktumfeld konnte Helrom sehr gute Konditionen mit einer Laufzeit von sieben Jahren vereinbaren“, hieß es seitens Helrom zum damaligen Zeitpunkt.
Rechtsanwalt Thomas Rittmeister als Insolvenzverwalter
Doch statt einer langfristigen Weiterentwicklung erfolgte am 14. Juli 2025 beim Amtsgericht Frankfurt am Main das vorläufige Insolvenzverfahren (Az.: 810 IN 1030/25 H-82-). Als Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Thomas Rittmeister der von der dortigen Kanzlei Reimer Rechtsanwälte bestellt.
Warum Helrom in Schieflage geraten ist
Helrom-Geschäftsführer Roman Noack bestätigt auf Nachfrage des Fachportals eurotransport.de den aktuellen Vorgang. „Es gab eine Cashlücke“, erklärt Noack. Helrom habe daraufhin den Antrag auf ein vorläufiges Insolvenzverfahren gestellt – und habe damit den Auftrag, den Betrieb fortzusetzen. Nun erfolge zunächst eine Restrukturierung, um den Betrieb profitabel zu machen. Die Hoffnung auf die oben genannte Finanzspritze scheint jedenfalls noch zu bestehen. Auch wenn der Helrom-Geschäftsführer dazu derzeit keine aktuelleren Informationen hat. Seitens der DAL Deutschen Anlagen-Leasing heißt es auf Anfrage, dass sich das Unternehmen „grundsätzlich nicht zu Kundenbeziehungen äußern“ würde.
Die Helrom-Technologie für den alternativen KV-Umschlag
Die Helrom-Technologie ermöglicht es, alle Arten von Lkw-Sattelaufliegern ohne Spezial-Terminals und Kräne auf einen Zug zu verladen. Die größtenteils elektrisch betriebenen Terberg-Zugmaschinen dienen als Bindeglied zwischen den Lkw und dem Zug. Sie schieben die von der Lkw-Zugmaschine abgekoppelten Trailer in die beiden seitlich ausklappbaren Taschen, die jeweils einen Trailer transportieren. Ein Königszapfen sichert den Trailer auf dem Wagen.