Hersteller spüren positive Effekte durch Förderpaket

09. Juni 2021 Newsletter / Transport & Verkehr
Das Flottenerneuerungsprogramm der Bundesregierung soll beim Abwracken und Neuanschaffen von Flottenfahrzeugen helfen. Die Förderung, die seit Ende Januar möglich ist, umfasst sowohl ziehende als auch gezogene Einheiten sowie Komponenten, die zur Effizienzsteigerung des Fuhrparks und damit zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Doch welchen Effekt hat dieses Förderpaket auf die Auftragsbücher von Trailer- und Achsherstellern?
Nach Angaben von Boris Billich, CSO von Schmitz Cargobull, hat der Trailerhersteller viel positive Resonanz erhalten. „Je nach Transportaufgabe variiert die Nachfrage hinsichtlich der Lösungen“, berichtet er. „Die Kunden nehmen das Angebot nach Förderungen für intelligente Trailertechnologien jedoch sehr gut an.“ Zwei Einschränkungen muss der Geschäftsführer aber machen: Einerseits seien die Prozesse für die Förderungserteilung langwierig, andererseits komme es gleichzeitig aufgrund der aktuell angespannten Situation in den Lieferketten zu langen Lieferzeiten. „Dadurch entstehen für die Transportunternehmer hier und da Unsicherheit und auch etwas Frust. Eigentlich schade bei diesem grundsätzlich sinnvollen Förderprogramm“, sagt Billich.
Kranbare Auflieger stehen hoch im Kurs
Auch der Trailerhersteller Krone spürt einen positiven Effekt. Nach Angaben des Fahrzeugbauers aus Werlte zeigt sich eine erhöhte Nachfrage nach CO2-reduzierenden Anbauteilen im Bereich der Koffersattel wie auch im Segment des Curtainsiders. Des Weiteren sei ein überproportionaler Anstieg bei den kranbaren Sattelaufliegern zu verzeichnen. Auch das Interesse am Lang-Lkw-Typ 1 (15-Meter-Auflieger) sowie an Produkten aus dem Leichtbausegment sei gestiegen. Zudem gebe es eine wachsende Nachfrage nach digitalen Lösungen. Dies zeige sich bei der hauseigenen Telematik Krone Telematics und dem Reifendruck-Kontrollsystem Krone Smart Tyre Monitoring.
Interesse an Leichtbau ist groß
Ein besonderes Interesse am Leichtbau vermeldet auch Kögel. Auf diesem Gebiet sieht sich der Fahrzeugbauer aus Burtenbach als führend an und verzeichnet ein gesteigertes Interesse an Light-Trailern wie dem Kögel Light plus und dem Kögel Mega Light plus. Darüber hinaus gebe es einen Anstieg der Nachfrage nach Light-Ausstattungen wie Alufelgen. Doch nicht nur der Leichtbau sei für Kunden interessant. Dies zeige sich am gesteigerten Interesse an KV-fähigen Trailern, aber auch an Sonderausstattungen wie dynamischen Radstandsregelungen und Doppelstockeinrichtung.
Interesse am Lang-Lkw wächst
Eine ebenfalls höhere Nachfrage nach Leichtbauvarianten nimmt der Trailerhersteller Fliegl wahr. Im Speziellen nennt der Fahrzeugbauer aus Triptis den gewichtsoptimierten Kippsattel Fliegl Revolution mit einem Eigengewicht von 4.000 Kilogramm. Gleiches gelte für Sonderausstattungen wie Liftachsen, Einstecklatten aus Aluminium für die hauseigenen Planensattelauflieger sowie das hauseigene Aerodynamikpaket Air Flow. Zudem sei die Nachfrage nach der von Fliegl angebotenen lasergestützten Achsvermessung gestiegen. Auch die Wahl der Trailerreifen zeigt nach Angaben des Fahrzeugherstellers eindeutig in Richtung Rollwiderstandsoptimierung. Beim Thema Lang-Lkw kann Fliegl ein vermehrtes Interesse am Fliegl x-tra Long Efficiency mit 15.030 Millimeter Innenlänge und am Fliegl CLG Dolly feststellen.
Es zeigt sich, dass Transporteure beim Flottenerneuerungsprogramm den Trailer fest im Blick haben. Antragsteller müssen sich allerdings sputen, das Programm läuft zum 15. Juni aus. Ein Folgeprogramm ist laut Bundesverkehrsministerium aber in Vorbereitung.
Auch Achshersteller profitieren
BPW Bergische Achsen verzeichnet seit Jahresbeginn einen starken Auftragseingang. Das gilt für alle förderfähigen Produkte, von der Reifendruck-Regelanlage Airsave über das gewichtsoptimierte Trailerfahrwerk Airlight II und die hauseigene Nachlauf-Lenkachse bis zur BPW-Trailertelematik. Gleiches gilt für SAF Holland. Der Achshersteller führt hier die hydraulisch angetriebene Achse SAF Intra CD Trak an, aber auch das Reifendruck-Kontrollsystem Tire Pilot, die Nachlauf-Lenkachsvariante SAF Intra und das Bahnverladungssystem SAF up.