Hilfsaktion der KCD-Starthilfe: Weihnachtsgeschenke für Flutopfer

23. Dez. 2013
Viele Fahrer haben ein Herz für Kinder. Organisatorin Sylvia Steinbach-Schulze vom Kraftfahrerclub Deutschland (KCD), die neben der politischen Arbeit des KCD das karikative Projekt der “Starthilfe“ ins Leben gerufen hatte, konnte bis zum 21. Dezember über 200 liebevoll verpackte Weihnachtgeschenke in ihrem Haus in Königslutter in Empfang nehmen.
Dazu hatte bereits der Verein „Kinder brauchen unsere Hilfe“ (Kibuh), aus Hamm auf Bitten von André Sahorn, Moderator des ET-Radios, Hilfsgüter für die Hochwasseropfer der Stadt Schönebeck bei Magdeburg bereitgestellt, darunter so wichtige Dinge wie Farben und Lacke. Denn noch immer müssen 50 Familien einiger umliegender Ortschaften von Schönebeck auch ein halbes Jahr nach der schlimmen Flutkatastrophe vom 3. Juni in der ersten Etage ihrer nach wie vor nicht bewohnbaren Häuser ausharren. „Kein Wunder, kaum war die Flut wieder weg, verschwand auch das Interesse der Medien“, so Schulze-Steinbach. „Als wir im Sommer das Geld unseres Benefizkonzerts am SVG-Autohof Lohfeldener Rüssel bei Kassel an den Verein Suppe und Seele überreicht hatten, war uns klar, dass wir auch zu Weihnachten den Menschen hier eine Freude bereiten wollten.“
Schönebeck hat mit dem elbenahen Einzugsgebiet rund 35.000 Einwohne, bei einer hohen Arbeitslosigkeit von 18 Prozent sind dort etwa 6.000 Menschen dauerhaft hilfsbedürftig. Der gemeinnützige Verein „Suppe und Seele“ unter Leitung von Monique Krause wurde bereits im Juli 2009 als tafelähnliche Einrichtung gegründet und hat sich mittlerweile zu einem für den Zusammenhalt der Menschen der Stadt Schönebeck wichtigen Standort mit Projekten in der Kinder- und Jugendarbeit entwickelt – leider völlig ohne finanzielle Unterstützung der Stadt selbst. Acht hauptamtliche Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer sind zum größten Teil auf Spenden angewiesen. „Jeden Tag geben wir hier 3.000 Essen aus und unterstützen die letzten Flutopfer mit dem Nötigsten.“
So brach schließlich am 21.12 der kleine Hilfskonvoi in Königslutter auf, neben Karsten Glaschick von Kasatrans hatten noch die Spedition Gehrls aus Elmshorn, Arbeitgeber von KCD-Mitbegründer Horst Fritsche, und die Spedition Fischer aus Weil am Teck, die Chefs von Ingo Schulze, je einen Sattelzug für die insgesamt 50 Tonnen Hilfsgüter zur Verfügung gestellt. Auf einem Parkplatz an der B 1 vor Magdeburg schmückte das Team, unterstützt von Renate und Ekkehard Fischer der Truckerchurch sowie weiteren freiwilligen Fahrern aus dem Freundeskreis des KCD, die Lkw festlich.
Nach der Entladung der Hilfsgüter im Lager von „Suppe und Seele“ am Stadtrand fuhr der Konvoi schließlich ins Zentrum. Dort warteten bereits rund 200 Kinder auf die Geschenke. In einer langen Menschenkette trugen sie die liebevoll verpackten Pakete auf den Gabentisch, wo sie schließlich von Monique Krause verteilt wurden. Für Steinbach-Schulze ein sehr emotionaler Moment, den sie auch in einer kleinen Ansprache zum Ausdruck brachte. „Das größte Übel, das wir unseren Mitmenschen antun können, ist nicht, sie zu hassen, sondern ihnen gegenüber gleichgültig zu sein. Das ist absolute Unmenschlichkeit. Mit unserer Starthilfe wollen wir eben genau dieser Gleichgültigkeit, die viele Menschen an den Tag legen, entgegenwirken. Starthilfe bedeutet: Schnell und unkompliziert helfen, damit die Fahrt weitergehen kann. Fahrer helfen Fahrern, Fahrer helfen Menschen in Not. Und mag der Beitrag des einzelnen vielleicht auch klein sein, so ist er doch Teil dieser Gemeinschaft.
Die Menschen am Steuer sind Männer, Frauen, Väter und Mütter. Und wenn Ihr euch mal wieder über einen Brummi ärgert, weil er auf der Landstraße zu langsam ist, denkt kurz an die Menschen am Steuer. Es könnte einer von uns gewesen sein.“