Hilfsaktion für Einzelhändler

25. Aug. 2020
Der Online-Versandriese Amazon und der Handelsverband Deutschland (HDE) haben eine gemeinsame Hilfsaktion gestartet. Sie setzen sich für die Digitalisierung des stationären Handels in den Innenstädten ein.
Unter dem Motto „Händler helfen Händlern“ sollen bisher ausschließlich stationär arbeitende Einzelhändler für die Digitalisierung fit gemacht werden. „In kostenlosen, qualitativ hochwertigen Onlinetrainings werden Themen wie Social Media Marketing oder rechtliche Fragen abgedeckt, die bei dem Aufbau eines zweiten Standbeins im Internet wichtig sind“, heißt es in einer Mitteilung des HDE. Dabei sollen Fachexperten und Praktiker ihr Wissen vermitteln.
Digital durch die Krise
„Um sein Geschäft fit für die Zukunft zu machen, muss sich jeder Händler mit der Digitalisierung auseinandersetzen“, sagte der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Insbesondere mit Blick auf die aktuelle Corona-Krise mit weniger Kunden und sinkenden Umsätzen könnten vor allem mittelständische Händler derzeit die nötigen Investitionen nicht stemmen. „Deshalb muss es jetzt darum gehen, mit Initiativen und Förderprogrammen zu unterstützen und damit die Schlüsselbranche für unsere Innenstädte gut durch die Krise zu bringen.“ Politik, Wirtschaft und Verbände müssten an einem Strang ziehen, Kooperationen seien gefragt.
Ab 15. September können unter quickstart-online.de Online-Seminare besucht werden, die bei der Überführung des eigenen Geschäfts von der Offline- in die Online-Welt und dem Aufbau eines Online-Geschäfts wichtig sind. Angesichts drohender Insolvenzen im innerstädtischen Handel durch die Corona-Krise erneuerte der HDE seine Forderung nach Unterstützung von Kommunen und Handel, um einer Verödung der Innenstädte entgegenzuwirken. Innenstadtfonds mit Mitteln von zunächst 500 Millionen Euro könnten den Beteiligten helfen, die Situation zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu entwickeln.
Amazon ist seit Januar Mitglied im HDE, der Spitzenorganisation der Einzelhändler. Der Beitritt war umstritten, zumal das Unternehmen sich als Händler sieht, seine Mitarbeiter aber nach Logistiktarifen bezahlt.