Historischer Daimler-Lkw soll wieder fahren
Ein vertrauter Blickfang in der Lobby des Daimler Truck Campus in Leinfelden-Echterdingen verabschiedet sich vorübergehend. Der detailgetreue Nachbau des weltweit ersten Lastwagens von 1896 wird in den kommenden Wochen umfassend restauriert. Anlass ist sein bevorstehendes 130-jähriges Jubiläum im Jahr 2026.
Das Fahrzeug, ein bedeutendes Symbol der Nutzfahrzeuggeschichte, gilt als technischer Meilenstein. Entwickelt von Gottlieb Daimler, war der erste Lkw mit einem „Phoenix“-Zweizylinder-Heckmotor ausgestattet, leistete vier PS bei 1,06 Litern Hubraum und verfügte über einen Riemenantrieb auf die Hinterachse sowie eisenbereifte Räder. Die Konstruktion war geprägt vom Pragmatismus der Pionierzeit – der Fahrer saß wie bei einer Kutsche vorn auf dem Bock, während der Motor im Heck untergebracht war. Technisch bemerkenswert: Der Antrieb über eine quer liegende Welle und Ritzel ist das frühe Vorbild heutiger Außenplanetenachsen.
Azubis und Fachleute arbeiten zusammen
Die nun anstehende Aufbereitung erfolgt an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule Nürtingen – einem führenden Ausbildungszentrum für Old- und Youngtimer im Raum Stuttgart. Im Rahmen der Zusatzqualifikation der Kfz-Innung Region Stuttgart arbeiten speziell geschulte Auszubildende unter Anleitung erfahrener Fachleute daran, das Exponat nicht nur museal zu erhalten, sondern auch wieder fahrtüchtig zu machen.
Die Rückkehr des restaurierten Fahrzeugs ist für Ende August 2025 geplant. Erstmals wieder in Bewegung gezeigt werden soll der historische Lkw bei den „Spitzkraut-Classics“ im Herbst 2025.