IAA 2018: Messe der Rekorde
Bernhard Mattes durfte sich gleich zu seiner ersten IAA Nutzfahrzeuge als VDA-Präsident über eine Messe der Rekorde freuen: mehr Weltpremieren, mehr Aussteller, mehr Ausstellungfläche, mehr Besucher.
Die 67. IAA Nutzfahrzeuge unter dem Motto „Driving tomorrow" ist ein Erfolg. VDA-Präsident Bernhard Mattes zeigte sich während der Abschlusspressekonferenz begeistert. Besonders hob er die 435 Weltpremieren hervor, mit denen die 2.174 Aussteller (2016: 2.013 Aussteller) aus 48 Ländern aufwarteten. 60 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland, die meisten davon aus China. Dies sei ein überproportionaler Anstieg um 31 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016.
„Damit öffnet die IAA das Fenster zur Mobilität der Zukunft weit. Wir haben dieses Versprechen eingelöst", erklärte Mattes. Rekord auch bei der Ausstellungsfläche: 282.000 Quadratmeter (plus vier Prozent) belegten die Aussteller in diesem Jahr.
Leichter Anstieg: 250.000 Besucher insgesamt
Trotz der nicht immer idealen Wetterbedingungen, Hitze zu Beginn und Sturmunwetter zur Mitte der Messe, kamen rund 250.000 Besucher aufs Messegelände, also leicht mehr als 2016. Die endgültige Zahl soll erst am Abend folgen, da die Messe erst um 18 Uhr schließt. (Die Pressekonferenz fand bereits um 11 Uhr statt.)
Der VDA-Präsident betonte die zentralen Botschaften der IAA: Die Elektromobilität kommt jetzt auf die Straße, viele Modelle gingen nun in die Serienproduktion. Das gelte vor allem für E-Transporter und zunehmend auch für Stadtbusse. Auch der mittelschwere Verteilerverkehr werde elektrifiziert. In der Nische tummeln sich E-Lastenräder, die an zahlreichen Ständen zu sehen waren. VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig sagte, dass die Zusammensetzung der Aussteller die wachsende Bedeutung der Elektromobilität bestätige, auch wenn in der Breite der Dieselantrieb das Gros des Güterverkehrs antreibe.
Die Hersteller liefern, nun müsse das 5G-Netz ausgebaut werden
Auch die Digitalisierung stand in den unterschiedlichsten inhaltlichen Ausprägungen wie Track & Trace, optimierte Laderaumausnutzung, Fahrzeugdiagnose bei den Ausstellern auf der Agenda. Mattes betonte hier insbesondere das Engagement der Hersteller von Anhänger und Aufbauten. Genauso wie die Automatisierung: Von teilautomatisierten bis hin zu vollautonomen Fahrzeugen zeigten die Aussteller viele Anwendungen. Platooning sowie automatisiertes Rangieren auf Speditionshöfen oder teilautomatisierte Fahrfunktionen auf der Autobahn standen dabei im Fokus. „Es werde investiert und entwickelt", erklärte der VDA-Präsident. Vernetzung und Automatisierung seien nicht voneinander zu trennen, sondern beschleunigten sich gegenseitig. Mattes wies aber darauf hin, dass das fürs vernetzte Fahren unerlässliche 5G-Kommunikationsnetz ausgebaut werden müsse.
Der VDA-Präsident betonte auch das Engagement für smarte Trucks beziehungsweise neue Assistenzsysteme, die den Straßenverkehr deutlich sicherer machen, etwa die Mirror Cam, die anstelle konventioneller Außenspiegel an einigen Nutzfahrzeugen zu sehen war, die den toten Winkel komplett bereinigen.
Weiterhin freute er sich, dass das neue Veranstaltungsformat in der New Mobility World mit den Formaten Live, Expo und vor allem Forum gut bei den Besuchern ankam. Letzteres wurde von 20 Veranstaltungen und rund 100 Rednern gestaltet. Damit habe sich die IAA erneut als Expertenforum positioniert, was der hohe Fachbesucheranteil von mehr als 80 Prozent beweise.
Logistiker kauft 2.500 Lkw und 1.000 Trailer
Außerdem seien so viele Kaufabschlüsse wie noch nie während einer IAA Nutzfahrzeuge getätigt worden. „Die Investitionsbereitschaft der IAA-Besucher steigt. 60 Prozent der Fachbesucher planen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten Investitionen im Nutzfahrzeug-Bereich. Gut jeder zweite Fachbesucher nutzt den Messebesuch zur Vorbereitung von Investitionen." Allein ein Logistikunternehmen habe auf der IAA 2.500 Lkw von drei Herstellern und zusätzlich noch 1.000 Trailer gekauft.
Die 68. IAA Nutzfahrzeuge findet vom 24.09. bis 1.10.2020 in Hannover statt.