ICCT: Abwrackprogramm mindert CO2-Ausstoß deutlich
Laut einer Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) könnte ein Abwrackprogramm für ältere, ineffiziente Diesel- und Benzinfahrzeuge zum Erreichen der deutschen Klimaziele im Verkehrssektor beitragen. Durch die mit dem Programm verbundene Prämie für die Stilllegung und den Umstieg auf ein E-Auto wäre es laut ICCT möglich rund ein Drittel der benötigten Einsparungen zu erzielen und dabei erhebliche gesundheitliche Vorteile zu erzielen.
Das in der Studie vorgestellte Abwrackprogramm richtet sich an Dieselfahrzeuge, die mindestens 15 Jahre alt sind, und Benzinfahrzeuge, die mindestens 25 Jahre alt sind. Freiwillig teilnehmenden Autobesitzern würde bei der Verschrottung ihres Fahrzeugs eine Prämie ausgezahlt werden, die 80 Prozent des Restwerts entspricht: zwischen 2.000 und 6.000 Euro für Diesel-Pkw und zwischen 2.000 und 3.000 Euro für Benzin-Pkw, gestaffelt nach Alter. Durch dieses Programm könnten laut ICCT sieben Millionen Dieselfahrzeuge und eine Million Benzinfahrzeuge stillgelegt und bis zu elf Millionen Tonnen CO2-Äquivalent (CO2e) eingespart werden. Dies entspräche etwa einem Drittel, der bis 2030 zu schließenden Lücke von 34 Millionen CO2e.
Die Reduzierung von Luftschadstoffen würde laut ICCT zudem erhebliche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, darunter weniger vorzeitige Todesfälle durch Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen.
Das ICCT sieht jedoch die Gefahr einer geringen Beteiligung an dem Programm aufgrund fehlender Verkehrsalternativen oder mangelnder finanzieller Mittel für den Kauf von E-Autos. Zusätzliche Strategien wie eine verstärkte Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und die Einführung von Tempolimits könnten daher dazu beitragen, die verbleibende Emissionslücke im Verkehrssektor zu schließen. Eine Erhöhung der Mittel für den öffentlichen Nahverkehr könnte nach Ansicht des ICCT die Teilnahme an einem Abwrackprogramm fördern. Zusätzlich könnten Maßnahmen wie eine einkommensabhängige Abwrackprämie die soziale Gerechtigkeit sowie die Kosteneffizienz des Programms verbessern.