Ifo Institut: Wirtschaft bricht um 6,6 Prozent ein
Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr wahrscheinlich um 6,6 Prozent einbrechen. Das hat die aktualisierte Ifo-Konjunkturprognose für 2020/2021 ergeben. Nach Angaben des Wirtschaftsinstituts werde die Wirtschaft 2021 dann von einem niedrigen Niveau aus um 10,2 Prozent wachsen. Die Grundlage dieser Prognose ist eine Ifo-Umfrage im Mai unter deutschen Unternehmen.
Demnach halten deutsche Firmen eine Normalisierung ihrer Geschäftslage in neun Monaten für den wahrscheinlichsten Fall, so Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen.
Im besten Fall geben die Unternehmen an, dass sich die Lage im Schnitt in fünf Monaten normalisiert. Dann würde die Wirtschaftsleistung nur um 3,9 Prozent fallen. Im nächsten Jahr läge das Wachstum bei 7,4 Prozent. Im schlechtesten Fall dauert der Normalisierungsprozess 16 Monate. Die Wirtschaftsleistung würde damit um 9,3 Prozent fallen und 2021 um 9,5 Prozent wachsen. Damit würde sich die deutsche Wirtschaft erst 2022 gänzlich erholen.
Die meisten Branchen gaben an, dass eine Normalisierung ihrer Geschäftslage in acht oder neun Monaten am wahrscheinlichsten sei. Am längsten dürfte mit 16 Monaten die Luftfahrt oder auch die Automobilindustrie brauchen, um aus dem Tal zu kommen.
Die Szenarien gehen laut Ifo von einer allmählichen Lockerung ab Ende April aus. Die aktualisierte Prognose wurde unter der Annahme erstellt, dass das Corona-Virus in den kommenden Monaten nicht besiegt, aber eingedämmt und eine zweite Infektionswelle vermieden werden kann. Ausgeschlossen wurde laut Ifo eine zweite Insolvenzwelle, sowohl in Deutschland als auch in seinen Absatz- und Beschaffungsmärkten.