Ifo-Institut: Arbeitsplätze fallen wegen Corona-Krise weg
Die Corona-Krise wird offenbar im Transportsektor eine ganze Reihe Jobs kosten. Aus einer Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts ergibt sich, dass 24 Prozent der Unternehmen im Landverkehr und 20 Prozent im Bereich Lagerei und sonstige Verkehrsdienstleistungen bereits im April beschlossen haben, Beschäftigte zu entlassen oder befristete Verträge nicht zu verlängern.
„Von nun an schlägt die Krise auf den deutschen Arbeitsmarkt durch“, sagte der Leiter der Ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe. Verglichen mit anderen Branchen nimmt sich der Landtransport trotzdem noch weniger schlimm aus – so wollten sich im April 58 Prozent der Betriebe in der Gastronomie, 50 Prozent der Hotels und 43 Prozent der Reisebüros von Personal trennen. In der Autobranche sind es satte 39 Prozent der Betriebe.
Einige Branchen weniger betroffen
Weniger stark von Kündigungen bedroht sind Beschäftigte in Rechtsanwalts-, Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterkanzleien mit fünf Prozent, Beschäftigte im Grundstücks- und Wohnungswesen mit zwei Prozent, auf dem Bau mit drei Prozent sowie in der chemischen Industrie mit fünf Prozent. In der pharmazeutischen Industrie dagegen gibt es keine Entlassungspläne.
Im Schnitt haben 18 Prozent der Betriebe in Deutschland Arbeitsplätze abgebaut. Dabei bestehen große regionale Unterschiede. So streichen besonders viele Betriebe in Baden-Württemberg (22 Prozent der Firmen) und Bayern (20 Prozent) Jobs. Besonders wenige sind es mit elf Prozent im Saarland und in Rheinland-Pfalz.
Jeder zweite Betrieb mit Kurzarbeit
Eine weitere Untersuchung des Wirtschaftsinstituts hatte zudem ergeben, dass im April bereits jedes zweite Unternehmen im Landverkehr (51 Prozent) Kurzarbeit angemeldet hatte. Lagerei und die Erbringung sonstiger Dienstleistungen für den Verkehr lagen bei 55 Prozent, Post-, Kurier- und Expressdienste bei 56 Prozent. In der Schlüsselbranche Automobilbau haben 94 Prozent der Firmen kurzgearbeitet, der Durchschnitt aller Branchen lag bei 50 Prozent. „Das schlägt alle Zahlen aus der Finanzkrise von 2009“, sagte Wohlrabe. Kurzarbeit sei für die Betriebe eine Brücke über eine Zeit niedriger Umsätze. „Sollten die Umsatzausfälle aber länger andauern, werden auch Arbeitsplätze ganz wegfallen“, betonte er.