ILU-Code I: Spediteure müssen ihre Auflieger markieren
Die Uhr tickt. In wenigen Wochen läuft die Frist für die Umstellung auf den ILU-Code ab. Wer im Kombinierten Verkehr (KV) tätig ist, muss seine Sattelauflieger und Wechselbehälter bis 1. Juli mit einem Code aus vier Buchstaben und sieben Zahlen, darunter eine Prüfziffer, kennzeichnen. Nur dann kann er von einer zügigeren Abfertigung in den Terminals profitieren, dem Risiko einer fehlerhaften Dateneingabe vorbeugen und andere Vorteile genießen.
Der ILU-Code ist die Antwort der Branche auf den BIC-Code bei Seecontainern, der sich im internationalen Warenaustausch bewährt hat. Er ermöglicht eine sofortige Identifizierung der Ladeeinheit und des Eigentümers. Werden die Boxen an den Seehäfen gescannt, haben die Hafenbetreiber dank entsprechender Programme zur Text- und Zeichenerkennung sofort alle relevanten Informationen an der Hand.
Besonders gefordert sind Unternehmen, die in den nächsten zwei Monaten noch große Flotten fit für den ILU-Code machen müssen. Eines davon ist der Logistikdienstleister Ekol aus der Türkei. Er ist seit fünf Jahren auf der Schiene unterwegs und in dieser Zeit rasant gewachsen. Heute zählt er zu den Top-Fünf-Kunden des Kombi-Operateurs Kombiverkehr. Ekol wickelt wöchentlich 15 bis 16 Unternehmenszüge mit je 32 Ladeeinheiten ab Deutschland in die Türkei und retour ab.
Dahinter stehen etwa 1.700 kranbare Planen-Megatrailer und 200 Kofferauflieger, die Ekol regelmäßig auf dieser Achse bewegt. Sie alle müssen bis zum Stichtag umgerüstet werden. Oliver Schuhbauer, der Ekol-Verantwortliche für die Entwicklung des intermodalen Verkehrs, macht sich deswegen aber keine Sorgen. „Wir beschäftigen uns bereits seit Ende 2012 mit dem Thema und werden bis 1. Juli mit der Umstellung fertig sein“, sagt er gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell.
Alle neu bestellten Trailer bekommen den ILU-Code seit Ende 2013 ab Werk verpasst. „Die anderen Einheiten rüsten wir innerhalb der nächsten sechs Wochen um“, kündigt Schuhbauer an. Das stellt gewisse Anforderungen an die Disponenten. Diese routen die Fahrzeuge, sobald sie in Istanbul eintreffen, in die dortige Ekol-Werkstatt. Im Schnitt passieren die Trailer alle zwei Wochen die türkische Metropole, so dass sich dieser Boxenstopp in die Prozesse einbinden lässt.
Ekol-Mann Schuhbauer ist überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt. „Die einheitliche Sprache über den ILU-Code wird zu einer Effizienzsteigerung beim Austausch mit Bahnen, Operateuren und Terminals führen“, sagt er. Schuhbauer erwartet ferner, dass die Durchlaufzeiten an den Umschlagbahnhöfen sinken. „Eines Tages werden wir dort die gleiche Effizienz erleben, wie es sie schon an den großen Fährhäfen dank des BIC-Codes für Container gibt.“