Branche: Viele Insolvenzen in der Logistik
Unter den Hauptbranchen gibt es in der Logistik die meisten Firmenpleiten. Das zeigt eine Mitteilung von Crif Bürgel zu den Firmeninsolvenzen 2019.
Demnach steht die Logistik mit 80 Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen an der Insolvenz-Spitze der Auswertung der Hauptbranchen. In der Dienstleistungsbranche (78) und im Bauwesen (70) liege die Insolvenzquote ebenfalls über dem Durchschnitt (58). Dienstleistungsunternehmen haben mit 8.976 Fällen den höchsten absoluten Anteil am Insolvenzgeschehen in Deutschland.
Insolvenzrückgang in den vergangenen Jahren
Insgesamt meldeten laut Crif Bürgel im vergangenen Jahr 19.005 Unternehmen eine Insolvenz an, 2,8 Prozent weniger als 2018. Im Vergleich zum bisherigen Insolvenzhöchstjahr 2003, in dem es in Deutschland noch 39.320 Firmenpleiten gab, haben sich die Insolvenzfälle 2019 damit mehr als halbiert.
"Die Firmen in Deutschland profitieren von einer verbesserten Eigenkapital-Ausstattung in Kombination mit der stabilen wirtschaftlichen Entwicklung. Angetrieben durch die Binnenkonjunktur und den privaten Konsum haben sich die Unternehmen in den letzten Jahren einen Puffer gegen Krisen aufgebaut", sagt Ingrid Riehl, Geschäftsführerin der Auskunftei. Zudem könnten Firmen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus ohne große Probleme Kredite zu günstigen Konditionen aufnehmen.
Anstieg für 2020 erwartet
Für das kommende Jahr erwartet Crif Bürgel allerdings aufgrund einer Abschwächung der Konjunktur in Deutschland einen Anstieg der Firmenpleiten auf 19.500 Fälle.
Laut der Übersicht sind in der Mehrzahl kleinere Unternehmen vom Thema Insolvenz geprägt: 81,6 Prozent der insolventen Unternehmen hatten nicht mehr als fünf Mitarbeiter, mit steigender Zahl der Arbeitnehmer nimmt der Anteil am Insolvenzgeschehen demnach weiter ab. Bei Firmen, die 51 oder mehr Angestellte haben, liegt der Anteil am Insolvenzgeschehen nur noch bei 2,7 Prozent.