Iveco weiter auf LNG-Kurs

01. Juli 2020
Iveco will den Einsatz von verflüssigtem Erdgas (LNG) als alternativen Treibstoff für schwere Lkw weiter vorantreiben. Gemeinsam mit Rolande wird der Hersteller daher am Hauptsitz in Ulm am 8. Juli eine neue LNG-Tankstelle eröffnen.
Rolande, laut eigenen Angaben Marktführer für den Aufbau der Infrastruktur für LNG und Bio-LNG in den Niederlanden, will damit auch im deutschen Markt Fuß fassen. Christian Sulser, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Iveco Magirus AG, sieht in der Eröffnung der Tankstelle in Ulm wiederum einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Bio-LNG. Gemeinsam mit Jolon van der Schuit, CEO von Rolande, wird er die Presse in einer Konferenz am 8. Juli über die genaueren Hintergründe und die weiteren Pläne aufklären.
Iveco als LNG-Vorreiter
Neben der Eröffnung der neuen LNG-Tankstelle in Ulm gibt Iveco zudem die Auslieferung von 30 mit LNG betriebenen S-Way NP an die Rostocker Spedition Heinrich Gustke GmbH bekannt. Geschäftsführer Stephan Gustke hat sich demnach bewusst für die 460 PS starken Sattelzugmaschinen von Iveco entschieden, „weil die Marke Vorreiter bei Gasfahrzeugen ist und wir ihr die meisten Erfahrungen mit dieser Antriebstechnik zusprechen“.
Gustke sieht in LNG die derzeit einzige marktfähige Alternative für Lkw im Fernverkehr. Was die Performance betrifft, könne sich ein Gasfahrzeug mit einem Diesel-Lkw messen. Im Vergleich zum Dieselantrieb würden seine Gasfahrzeuge dazu deutlich weniger CO2, 60 Prozent weniger Stickoxide und kaum Feinstaub ausstoßen. „Zusätzlich laufen die Methan-Motoren wesentlich leiser und verbrauchen auch weniger“, so der Geschäftsführer. Obwohl die LNG-Lkw in der Anschaffung teurer seien als Diesel, würden sich die Mehrkosten zudem durch den staatlichen Zuschuss zum Kauf, die Mautersparnis und die Ersparnisse an der Tankstelle „von über 20 Prozent“ amortisieren.
Rund ein Viertel der 120 ziehenden Einheiten umfassenden Gustke-Flotte besteht mittlerweile aus Iveco LNG-Trucks. Weil die Spedition mit den Lkw dabei national wie international fährt, sind sie mit den größten verfügbaren Tanks ausgestattet, die insgesamt rund 390 Kilogramm LNG fassen. Laut Iveco liegt die reale Reichweite der Lkw so bei maximal 1.600 Kilometern.