Kartell: Millionen-Strafe für Containerreeder

20. Jan. 2022 Newsletter
Insgesamt 23 Linienreeder wurden von Südkoreas Kartellbehörde KFTC wegen Preisabsprachen mit Geldstrafen in Höhe von umgerechnet 72 Millionen Euro belegt. Das Kartell bestand nach FTC-Angaben von 2003 bis 2018 im Verkehr zwischen Südkorea und Südostasien.
Zu den betroffenen Reedereien aus dem In- und Ausland gehören unter anderen HMM, Evergreen, Maersk, Yang Min und Cosco sowie weitere regionale Carrier. Korea Marine Transport (KMTC Line) erhielt mit rund 25 Millionen Dollar die höchste Strafe, die ebenfalls koreanische HMM muss rund drei Millionen Dollar zahlen, berichtet The Loadstar. Die Reedereien befürchten jetzt, dass die Behörde ähnliche Strafen für Routen zwischen Südkorea und China oder Japan verhängen könnte.
Frachtraten gleichzeitig erhöht
Die Ermittlungen begannen den Berichten zufolge 2018, als sich Holzimporteure bei der KFTC über eine gleichzeitige Erhöhung der Frachtraten durch die Reeder beschwert hatten. Ursprünglich sollte die Strafe annähernd das Zehnfache betragen, wurde aber unter dem Druck des für die Seefahrt zuständigen koreanischen Ministeriums, koreanischen Branchenverbänden sowie einer Beschwerde der chinesischen Regierung reduziert. Der koreanische Reederverband hat unterdessen eine Klage gegen die Bußgelder angekündigt.
Praktiken wurden bislang toleriert
Die Behörden wendeten das Fair-Trade-Gesetz erstmals auf illegale Praktiken von Reedern an, die lange Zeit unter dem Namen von Schifffahrtsallianzen toleriert wurden. Das Kartell wurde von drei südkoreanischen Reedern gestartet, ausländische Unternehmen schlossen sich später an. Es soll insgesamt 541 Treffen gegeben haben, bei denen man sich auf 120 illegal abgesprochene Frachtraten einigte.